Jan 242015

Altenoythe – Die Bedeutung des Ortsnamens

1. Die Bedeutung des Ortsnamens Altenoythe

2. Zeitungsartikel von 1985 zu dem Thema

 

 

1. Die Bedeutung des Ortsnamens Altenoythe
Am 20. Oktober letzten Jahres hielt Professor Jürgen Udolf, Leipzig, im Radio auf „NDR 1 Niedersachsen“ einen Vortrag, in dem er die Bedeutung des Namens Altenoythe bzw.Friesoythe erklärte.
Bei Karl Willoh in „Geschichte der Katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg“ heißt es „Ursprünglich lesen wir oidi (1014), oita (1238), oite, Oyte. Später nach Entstehen der Burg und Stadt Friesoythe Oldenoythe.“
1402/03 wird unser Ort erstmals mit dem Zusatz Olden –geführt. Bis ins 16. Jahrhundert war aber der Name Oythe noch für beide „Ortsteile“ gebräuchlich.
1644 heißt es auf der Umschrift der neugegossenen Glocke „Kobrinck auff Oldenoyta.“
Professor Udolf führte in seinem Vortrag „oythe“ auf das Mittelhochdeutsche ouwe, o(i)e, o, oge mit der Bedeutung als „Land am Wasser, kleine Insel“ (wie in Langeoog) mit dem altsächsischen Wortanhang “iti“ zurück. Nach seiner Meinung trifft diese Erklärung auch für die anderen Orte gleichen Namens wie Oythe bei Vechta und Oyten bei Bremen zu.
Die Erklärung erscheint aber nicht einleuchtend, da wir uns weder am Wasser noch auf einer Insel befinden!
Eine sumpfige bzw. moorige Umgebung trifft aber für viele Orte hierzulande zu und wäre kein besonderes Merkmal, um einen Ort zu bezeichnen.
Das hervorstechende Merkmal unseres Ortes dagegen war und ist auch heute noch, wegen seiner ungewöhnlichen Höhe und Ausdehnung, der „hohe Esch.“
Ein Blick in ein althochdeutsches Wörterbuch (Köbler, Gerhard Althochdeutsches Wörterbuch) führt da weiter:
(h)o(h)ida = Höhe, Anhöhe
Es ist also anzunehmen, dass der schon in prähistorischer Zeit besiedelte Esch (“Heidenfriedhof”) für die Namensgebung unseres Ortes verantwortlich ist.
Theo Rohjans  (Dit un Dat Nr. 25, 2013)

2. Ortsnamen nach Landwirtschaftsrat H. Schulte

Bild (125)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus “Volkstum und Landschaft” Nr.37   13. Februar 1985

Jan 242015

Gemischtes

1. Internethinweis für Interessierte

2. Eine römische Münze aus Altenoythe

3. Fossilien an der Talsperre

4. Windmühlen

5. Bockwindmühlen im Dutzend

6. Eine Erkennungsmarke gefunden

7. Der Förstertrick

8. Die Wochentagsberechnung

9. 2007 -  Ein Maikäferjahr

10. Ein Grapenfuß aus Ton

11. Ein Grapenfuß aus Eisen

12. Nissenhütte – Ein historisches Zeitzeugnis

13. Seltener Schrank im Städtischen Museum in Oldenburg

14. Der Spieker – fast schon vergessen

15. Die Klappbrücke in Edewechterdamm

16. Mond im Frühjahr über Altenoythe

17. Granathüse gefunden

18. Der 40000 Jahre alte Faustkeil von Neulorup

19.  Der Münzfund von Thüle

20. Die Burgfrau

21. Gruß aus Altenoythe

22. Waldschlösschen

23. Naturdenkmal “Fünf Findlinge”

24. Ein alter Befestigungswall

25. Eine Begebenheit Anfang der 30er Jahre

26. Die Elektrizitätsgesellschaft Altenoythe

27. Altenoyther Beinamen

28. Absturz der V1 im Kündelmoor

29. Das Grabmal der Mühlernbesitzerin Speckmann

30. DJK – Altenoythe; der erste Fußballverein in Altenoythe

31. Bernd Duen -  Ein Deutscher Meister aus Altenoythe

32. Die  Siedlung  Lüchtenborg

 

 

1. Internet-Hinweis für Interessierte

 

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Ausgrabung einer Kirchenwarf in Großenmeer

 

Die Homepage www.archaeologieag-oldenburg.de zeigt schöne Bilder (Schaltfläche Fotos 06) der Arbeitsgemeinschaft Archäologische Denkmalpflege
Oldenburg.

Teilnehmer der Lehrgrabung in Großemeer (s.o.) waren zeitweise bis zu sechs Freiwillige aus Altenoythe.

 

 

 

2. Die römische Münze aus Altenoythe

Der Bezirksarchäologe a. D. und Vorsitzende des Arbeitskreises archäologischer Denkmalschutz der Oldenburgischen Landschaft Dr. Jörg Eckert schreibt in seinem Beitrag zur Friesoyther Stadtgeschichte, die in diesem Jahr erschienen ist:
„ Eine … römische Münze aus der Zeit des Kaisers Konstantin I., geprägt zwischen 313/316 (n. Christus; Anm. d. Red.) wurde unter unbekannten Fundumständen in Altenoythe gefunden.“

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Die Abbildung zeigt eine ähnliche Münze aus Benstrup, die ebenfalls unter unbekannten Fundumständen gefunden wurde.

Auf der Vorderseite ist eine Büste des Kaisers Constantin I. mit Lorbeerkranz zu sehen, auf der Rückseite der Sonnengott Sol mit erhobenem Arm. Es handelt sich um eine sogenannte „Follis“ aus Bronze.
Sie wurde in Trier geprägt. Anfangs wurden die „Follis“ noch mit Silber überzogen. Unter Kaiser Constantin wurden sie verkleinert und enthielten kein Silber mehr. Auch die alten Römer hatten schon mit Inflation und Währungsreform Bekanntschaft gemacht. Nach Altenoythe kam die Münze vermutlich durch den Handel. So befand sich zum Beispiel nahe dem heutigen Elsfleth am Zusammenfluss von Hunte und Weser über Jahrhunderte eine Handelsstation der Römer.
Möglicherweise hat die Münze aber auch ein germanischer Legionär in römischen Diensten mitgebracht.

Über die Fundumstände der Münze ist nichts bekannt. Falls jemand doch noch etwas über diesen Fund weiß, möchte er dies bitte der Redaktion von Dit un Dat mitteilen.
Theo Rohjans   (Dit un Dat Nr. 21, 2009)

 

3. Versteinerungen an der Talsperre

Vor einiger Zeit fanden wir bei einem Spaziergang nördlich der Thülsfelder Talsperre im Thüler Forst verschiedene Versteinerungen.
Offensichtlich waren auf den Forst- und Wanderwegen in der Nähe der ehemaligen Gaststätte Büter Ausbesserungen an Schlaglöchern und ausgefahrenen Stellen mit Schotter vorgenommen worden.

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Im Schiefergestein sind Blätter von Farnpflanzen zu erkennen.
Eine Nachfrage beim zuständigen Revierförster in Augustendorf Onno Striowski ergab, dass sein Vorgänger Klaus Hoffmann diese Arbeiten hatte ausführen lassen.
Herr Hoffmann teilte nun mit, dass der Schotter von der Firma Schlangen, Spahnharrenstätte geliefert worden war, die diesen wiederum aus Abraumhalden aus dem Bergbau bei Ibbenbüren bezogen hatte.
So gelangten über 2 Millionen Jahre alte Versteinerungen an die Talsperre.

Theo Rohjans

4. Windmühlen

Altenoyther Mühle 1935 V+L Nr. 122 001

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bockwindmühle Altenoythe Sandstede 1935

Bild (130)

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild (257)

Bild (258)

Dit un Dat Nr. 6. 1994

 

 

Beitrag von Lehrer Harry Hamschmidt aus Volkstum und Landschaft Januar 1952 Nummer 14.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kokerwindmühle Schrand in Altenoythe-Hohefeld Ausschnitt aus Postkarte Broermann 1959

Bild (173)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus Dit un Dat 1989 , Nr. 1 . Beitrag von Fritz Kreyenschmidt : Schrandt´s Buckmöhlen

Bild (193)

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeichnung T. Rohjans

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Bockwindmühlen im Dutzend

Auf den Prospekten der Ostseeinsel Aland ist eine schöne Bockwindmühle aus dem dortigen Heimatmuseum abgebildet.
Sie ist unserer Altenoyther Kokerwindmühle, die im Museumsdorf in Cloppenburg steht,
im Prinzip sehr ähnlich.

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Kommt man nun auf die Insel, entdeckt man unweigerlich schnell die erste Mühle und man nimmt Stacheldrahtklettereien und Läufe über Bullenweiden in Kauf, um ein Foto von dem seltenen Stück zu machen. Spätestens nach der dritten oder vierten Klettertour und „Hofbesichtigung“ wird man dann schlauer.
Auf Aland gibt es die Windmühlen noch im Dutzend!
Denn anders als bei uns gab es dort kein von „Oben“ erteiltes Müllerrecht mit der Pflicht zur Abführung der Getreidesteuer.
Daher besaßen die meisten Höfe auf Aland ihre eigene Mühle, die offensichtlich auch noch lange in Gebrauch waren.
Während bei Bockwindmühlen die gesamte, auf dem Bock befindliche Mühle bewegt wird, wird bei der Altenoyther Kokerwindmühle nur der obere Teil, der sogenannte Köcher oder Koker bewegt.
Daher der Name Kokerwindmühle.
Auf Aland gibt es außerdem noch ca. 10.000 bronzezeitliche Hügelgräber. Zu erreichen über Stacheldrahtzäune und Bullenweiden….

Theo Rohjans  (Dit un Dat Nr. 21, 2009)

Bild (174)

 

 

 

 

 

 

6. Erkennungsmarke gefunden
Beim Aufräumen einer alten Holz-Werkzeugkiste fand ich zufällig diese Erkennungsmarke.
Beschriftung: 37/92/2 DV 79

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Wann und wie die Marke aus Zinkblech in die Werkzeugkiste gekommen ist, konnte ich nicht mehr feststellen.
Ich vermute, dass sie beim Haus gefunden worden ist und nach dem Motto „Gleiches zu Gleichem“ irgendwann in der Werkzugkiste bei anderen Metallteilen und Blechstücken gelandet ist.
Eine Anfrage bei der zuständigen Dienststelle WaSt (früher: Wehrmachts-Auskunftsstelle, heute kurz: „Deutsche Dienststelle“) in Berlin Eichborndamm 179 ergab, dass es sich um den unteren Teil der Erkennungsmarke eines Mannes aus dem sogenannten Volkssturm (DV) mit der persönlichen Kennzahl 79 handelt.
Die Erkennungsmarke wurde von der 2. Kompanie des 92. Bataillons im Gau 37
(= Weser-Ems) ausgegeben.
Der Name konnte von der WaSt nicht festgestellt werden, da es sich nicht um einen Wehrmachtsangehörigen handelte.
Nach Auskunft des Leiters Staatsarchivs in Oldenburg Professor Dr. Gerd Steinwascher wurden alle Listen der NSDAP in Oldenburg (Gau Weser-Ems) kurz vor Kriegsende vernichtet.
Möglicherweise handelt es sich ja um die Erkennungsmarke des „älteren“ Gefreiten
geb. 9.10 1893 gef. 11.04 1945, der auf unserm Friedhof direkt an der Friedhofsmauer beerdigt liegt.

Theo Rohjans (Dit un Dat 2008)

 

7. Der Förstertrick

Vor Jahren rief mich ein Bekannter aus dem Heimatverein an. Er fragte mich, ob ich wüsste, wie hoch der Kirchturm der Vituskirche wäre. Als ich entgegnete, dass ich das auch nur schätzen könnte, gab er mir den Tipp mit dem Försterstab:
Man stellt sich mit einem Stab mit ausgestrecktem Arm direkt vor den Baum (oder was man sonst vermessen will). Dann geht man rückwärts bis Stabspitze und Baumspitze in einer Linie liegen.
Die „im Rückwärtsgang“ zurückgelegten Meter entsprechen der Höhe (A) des Baumes.

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Die Höhe des Stabes (a) verhält sich zum Augenabstand (a) wie die Baumhöhe (A) zum Baumabstand (A)

Der Trick besteht darin, dass das Längenverhältnis Auge – Faust (a) und Faust – Stabende (a) 1:1 beträgt und das Verhältnis bei größerer Entfernung gleich bleibt.
Bei einem Erwachsenen ist der Abstand (a) Auge – Faust und damit auch die Höhe des Stabes etwa siebzig Zentimeter.
Förstertrick oder auch „Holzfällertrick“ wird die Methode genannt, weil es für Holzfäller natürlich extrem wichtig ist, wohin und wie weit der Baum mit seiner Spitze oder Krone fällt.
Am Kirchturm habe ich damals nur 23 Meter abgeschritten.
Um genau zu sein, muss man noch die Augenhöhe (1.70m) und den Abstand von Kirchenaußenwand zur Mitte des Kirchturms (3.30m) dazu addieren. Danach hat der Kirchturm (ohne Kreuz und Wetterhahn) eine Höhe von 28 Metern.

Theo Rohjans (Dit un Dat Nr.22, 2010)

 

 

8. Wochentagsberechnung

Ein bekanntes Altenoyther Original verblüffte gerne damit, dass er in kurzer Zeit aus dem Geburtdatum den Wochentag errechnen konnte.
Wie wir sehen werden, war das eine ganz schön umständliche Rechnerei – auch wenn sich der Rechenweg mit der Zeit natürlich einprägt.
Der Trick dabei ist das sogenannte Resterechnen.
Will man z.B. den Wochentag ermitteln, auf den der 23.07.1942 – der Geburtstag meiner Schwester – fiel, so muss man folgendermaßen vorgehen:
Man nimmt die Tagesziffer, also die 23, teilt die Zahl durch 7 und merkt sich den Rest also die 2. – Die Merkzahlen werden am Ende zusammengezählt.-
Als nächstes muss man sich Monatsziffern merken, wobei für Januar die 0, Februar die 3, März die 3, April die 6, Mai die 1, Juni die 4, Juli die 6, August die 2, September die 5, Oktober die 0, November die 3 und Dezember die 5 steht.
In unserem Fall müssen wir uns also für Juli die 6 merken.
Dann nimmt man die Jahreszahl (ohne die Jahrhunderte) in unserem Fall also die 42 und addiert dazu das (Ganzzahl-) Ergebnis der Teilung der Zahl durch 4 in unserem Fall also 10.
Diese Zahl (52) teilt man durch 7 und merkt sich wieder den Rest; also die 3.
Nun gibt es noch die Jahrhundertziffer.
Für alle Jahrhunderte, die mit 19 beginnen, merkt man sich die 0 und für alle Jahrhunderte, die mit 20 beginnen die 6.
In unserem Fall müssen wir uns also die 0 merken.
Für alle Tage, die in einem Schaltjahr liegen (das sind alle Jahre, die durch 4 teilbar sind – mit Ausnahme der „Hunderter“ wie 1900 oder 2000) und dabei im Januar oder Februar liegen, muss eine 1 abgezogen werden.
Da 1942 kein Schaltjahr war und der Tag im Juli also nicht im Januar oder Februar liegt, brauchen wir das nicht zu machen.
Als Ergebnis unserer Merkzahlen erhalten wir 2+6+3 +0 = 11.
Diese Zahl wieder durch 7 teilen und den Rest ermitteln. Der Rest ist 4.
Für die Wochentage gelten jetzt folgende Zahlen: Sonntag gleich 0, Montag gleich 1, Dienstag gleich 2, Mittwoch gleich 3, Donnerstag gleich 4, Freitag gleich 5 und Samstag gleich 6.
Demnach war der 23.07.1942 ein Donnerstag!
Jetzt muss ich nur noch bei meiner Schwester anrufen und fragen, ob das auch stimmt.

Theo Rohjans

 

 

9. 2007 – Ein Maikäferjahr
Das Jahr 2007 war wieder ein so genanntes „Maikäferjahr“.
Nur etwa alle vier Jahre schlüpfen die Engerlinge des Maikäfers. In der Zwischenzeit sind sie mit Fressen und Wachsen beschäftigt.

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In diesem Jahr profitierten die Maikäfer von der extrem milden Frühjahrswitterung und schlüpften bereits Ende April – auch wenn es zu dem von der Bildzeitung vorhergesagten Sahara-Sommer nicht gekommen ist.
Der Maikäfer, der bis zu 2,5 cm groß wird, schlüpft aus dem Versteck im Erdboden, sobald die Lufttemperatur über 20 Grad erreicht.
Die Käfer fliegen dann gegen Abend Buchen oder Eichen an. Sie ernähren sich von deren Blättern.
Manchmal werden sie auch – wie in unserem Fall- vom Licht der Gartenterrasse angelockt.

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Alle dreißig bis 40 Jahre kommt es bedingt durch Epidemien bei den Krankheitserregern der Maikäfer zu einer Maikäferplage.
Schon bei Wilhelm Busch hatte Onkel Fritze unter den Maikäfern zu leiden

                                                     

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     Theo Rohjans (Dit un Dat 2007)

 

10. Ein Grapenfuß aus Ton
Ende Mai entdeckte ich in meinem Garten beim Umpflanzen von Himbeersträuchern und Ablegern in Spatentiefe den Fuß eines Ton–Grapens.

 

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Grapen aus Ton 12.-13. Jahrhundert Rheinland
(mit flachem Fuß)

Grapen sind dreifüßige, kugelförmige Töpfe, die im Mittelalter direkt ins Feuer gestellt wurden und aus Metall oder Ton gefertigt wurden.
Der Herd kam erst im 16. Jahrhundert auf.

 

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Auf der diesjährigen Exkursion der Oldenburgischen Landschaft zeigte ich dem Bezirksarchäologen a.D. Dr. Eckert das kleine Fundstück. Dr. Eckert datierte es in das 15. Jahrhundert.
Auf alten Karten wird unser Grundstück aber als Ackerfläche des Pastors ausgewiesen.
Möglicherweise ist das Fundstück nun ein Beleg dafür, dass es hier vor dem Brand von 1479, bei dem 50 Häuser in Altenoythe abgebrannt sind, schon eine Bebauung gab…oder aber das Fundstück ist ganz einfach vom Misthaufen des Pastors auf seinen Acker und damit in meinem Garten gelandet.

Theo Rohjans (Dit un Dat Nr. 22, 2010)

 

 

11. Ein Grapenfuß aus Eisen
Am 25. Februar rief mich der Diplom-Gärtner Antonius Bösterling an und bat mich darum, auf dem Gelände eines Baumarkts, das gerade abgeschoben wurde, eine „Begehung“ vorzunehmen.
Er habe sich bereits vergeblich an den Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde Dipl.- Ing. Andreas Wegmann, an Ferdinand Cloppenburg, Johann Wimberg und Frau Dr. Fries von der Denkmalschutzbehörde in Oldenburg gewandt.
Nach seinen Erkenntnissen habe gerade dort auf diesem Gelände im dreißigjährigen Krieg die Schlacht von Altenoythe stattgefunden.
Ich erklärte Herrn Bösterling, dass gerade dieser Platz für mich nicht gerade ideal für Erkundungsspaziergänge wäre….
Außerdem vermutete ich fast, dass es Herrn Bösterling ( Landschaftspfleger a.D. des Kreises Cloppenburg und Gartengestalter der Parkanlagen der Gräfin Bernadotte auf der Insel Mainau) möglicherweise mehr um die verbaute Aussicht auf den Altenoyther Esch und den Naturschutz als um den Denkmalschutz ging.
Nichtsdestotrotz sagte ich Herrn Bösterling eine einmalige kurze Begehung für den gleichen Tag zu.
An diesem Abend fand ich dann in kürzester Zeit neben einigen Bombensplittern und sogenanntem Ackerschrott wie Schrauben und Splinten auch den unten abgebildeten unter zentimeterdickem Rost verborgenen Grapenfuß.

 

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Metall-Grapen sind seit dem 12. Jahrhundert in Gebrauch. Sie wurden einfach ins offene Feuer gestellt. Die Kugelform verhinderte ein Anbrennen des Inhalts.

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Mittelalterlicher Metall-Grapen
Weitere Untersuchungen vor Ort wollte und konnte ich nicht vornehmen, auch weil abends die abgeschobenen Flächen immer bereits verfüllt waren.
Der Burgenforscher Dipl.-Ing. Dirk Zoller, der Sohn von Dr. Dieter Zoller, der als Bezirksarchäologe u.a. die Ausgrabungen in der Vituskirche geleitet hatte, datierte den Grapenfuß auf das 17. Jahrhundert.
Spuren der von Herrn Bösterling vermuteten Schlacht von Altenoythe habe ich also nicht gefunden. Nicht auszuschließen ist aber, dass dort Truppen der Katholischen Liga gelagert haben, wobei dann der Grapenfuß verloren gegangen ist.

Theo Rohjans (Dit un Dat Nr. 22, 2010)

 

 12. Ein historisches Zeitzeugnis
Ein historisch wertvolles Zeitzeugnis befindet sich an der Straße Riege-Wolfstange im Garten der Familie Lücking-Molenda. Es handelt sich um eine sogenannte „Nissenhütte“.

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„Nissenhütte“ ist ursprünglich die Bezeichnung für eine im Ersten Weltkrieg für die Britische Armee von dem Kanadischen Ingenieur Peter N. Nissen entwickelte Wellblechhütte in Fertigbauweise mit halbrundem Dach und 40 qm Grundfäche. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden für die große Zahl an Flüchtlingen und Ausgebombten in der britischen und amerikanischen Zone in Deutschland Nissenhüttenlager am Rande der Siedlungen errichtet. Einzelne Nissenhütten sind noch in Husum erhalten und wurden sogar noch bis ins Jahr 2012 bewohnt. Eine Ausstellung über das Leben in den ersten Nachkriegsjahren zeigt die originalgetreue Einrichtung einer Nissenhütte einer ostpreußischen Flüchtlingsfamilie im Freilichtmusieum „ Am Kiekeberg“ bei Hamburg.

 

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Eine weitere restaurierte Nissenhütte ist im ehemaligen Grenzdurchgangslager Friedland zu sehen. Dort waren nach 1945 Nissenhütten die Erstausstattung zur Unterbringung von Flüchtlingen aus den ehemaligen Ostgebieten.
Theo Rohjans (Dit un Dat Nr. 25, 2013)

 

 13. Altenoyther Schrank im Städtischen Museum in Oldenburg
Im Städtischen Museum in Oldenburg am Staugraben (mit gleichem Eingang wie das Horst Janssen Museum) befindet sich ein alter Eichenschrank aus Altenoythe. Es handelt sich um eine sogenannte „Richtebank“, auch „Tellerschapp“ genannt.

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Der Schrank befindet sich im Raum Nr. 17, der nach ihrer Farbgebung so genannten „Roten Halle“. In diesem Raum wurde im Jahre 1910 das Museum, damals noch als Privatmuseum des Theodor Francken, eröffnet.
Das einstige Küchenmöbel ist überreich mit Inschriften versehen[ IESVS-MARIA-JOSEP. JAN HINRERICH MEIHER ANNO 1701 AUS ALTENEVTE I(M) S(EPT)EMBER]

 

 

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Die Inschrift gibt als Besitzer Jan Hinderich Meiher (Meyer) an
Die Türfüllungen sind mit Schnitzornamenten aus dekorativen Blütenstengeln mit Nelken und Tulpenblüten geschmückt.
Diese einzigartigen Verzierungen sind in der Zeit zwischen 1700 bis 1790 durchgehend nur in der (tatsächlich so genannten) Kulturregion Friesoythe – Altenoythe vertreten. Besonders wertvoll sind auch die eingebrachten holländischen und chinesischen Gebrauchsgegenstände, Teller und Platten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Ein Besuch lohnt sich.
Theo Rohjans (Dit un Dat Nr. 25, 2013)

 

 

14. Dies und das – fast schon vergessen

 

Ansichtskarte Altenoythe(2)

Dit un Dat 2014 Nr. 16

Von der Karl-Borromäus-Bücherei Altenoythe erhielten wir den folgenden Zeitungsausschnitt von Lehrer Pille aus dem Jahre 1959:

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(Zum Verdeutlichen Text bitte anklicken)

 

 

15. Die Klappbrücke in Edewechterdamm
Um die Jahrhundertwende stand in Edewechterdamm, dort wo jetzt die Brücke über den Küstenkanal führt, eine Klappbrücke.
Der Küstenkanal, damals noch Hunte–Ems–Kanal genannt, führte von Oldenburg bis Kampe und von dort in Richtung Nordwesten. Dieses letztgenannte Teilstück wird heute als Elisabethfehnkanal bezeichntet.
Der Hunte–Ems-Kanal wurde 1893 fertiggestellt und ab 1922 verbreitert, ausgebaut und von Kampe bis Dörpen verlängert.

 

 

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In der Broschüre zum Münsterlandtag 1973 in Altenoythe ist auf Seite 12 im Kapitel „Verkehrsverhältnisse“ die Klappbrücke im Jahre 1905 und ihr Nachfolgerin, die bis heute bestehende Stahlträgerbrücke, im Jahre 1973 zu sehen.

 

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Die Klappbrücke aufgenommen von der Kanalseite. Aufnahme abfotografiert in der „Gläsernen Bäckerei“ Lohmann Edewecht.

 

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Darunter zum Vergleich ein Foto aus heutiger Zeit (15.9.2014). Im Hintergrund ist die ehemalige Gaststätte Duhme/Warnke (heute eine Wohneinrichtung) zu sehen.
Theo Rohjans (Dit un Dat Nr.26, 2014)

16. Mond über Altenoythe

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Vollmond in Altenoythe im Frühjahr Foto T. Rohjans

17. Amerikanische Granathülse gefunden

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Dit un Dat 1998. Foto Rohjans

Zum deutlicheren Lesen Text bitte 1x mit “Linksmaus” anklicken!

 

18. 40000 Jahre alt – der Fauskeil bvon Neulorup

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Dit un dat 1998. Foto T. Rohjans

 

19. Der Münzschatz von Thüle und Pestruper Grabbeigaben

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Dit un dat 1998.: Foto T. Rohjans

Bitte mit “Linksmaus” anklicken um Text lesbar zu machen!

 

20. Die Burgfrau

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Linkes Foto vom 27. April 1940.

Wohnhaus der Handarbeitslehrerin  Speckmann´s Grete auch Burgfrau genannt.

 

21. Gruß aus Altenoythe

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Postkarte H.B. Schepers, Friesoythe 1975

 

22. Waldschlösschen

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Die Gaststätte Waldschlösschen Kirchstraße jetzt Vitusstraße

Zum Lesbarmachen den  Artikel mit Linksmaus anklicken

 

23. Naturdenkmal “Fünf Findlinge”

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Dit un Dat Nr. 7 (1995)

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Foto aus “Volkstum und Landschaft” Nr. 21 Mai 1953

 

Das Naturdenkmal ist zwischenzeitlich verschwunden.

Es ziert den Garten eines Hohefelder Nebenerwerbsbauern als Wasserfall.

 

23. Ein alter Befestigungswall auf Wolfstange

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Dit un Dat Nr. 7 aus dem Jahr 1995

25. Begebenheit Anfang der 30er Jahre

 

 

 

 

 

 

Münsterländische Tageszeitung vom 4.4. 2014

26. Die Elektrizitätsgesellschaft Altenoythe

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Aus Dit un Dat Nr. 3 , 1991

27. Altenoyther Beinamen

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Aus Dit un dat Nr.2 , 1990

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Dit  un Dat Nr. 3, 1991

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Von Hermann Rohjans. Aufgeschrieben von Theo Rohjans Dit un dat Nr. 5 1993

28. Der Absturz einer V1 im Kündelmoor

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Aus Dit un Dat Nr. 9 und Nr. 10 1997/98

29. Das Grabmal der Mühlenbesitzerin Speckmann

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Interessanter Artikel aus der MT vom 10. Juni 2009.

Die Straßenbezeichnung “Bockmühlenweg” bezieht sich allerdings auf  die

Kokerwindmühle (jetzt im Museumsdorf), die in der Nähe dieser Straße stand.

Allgemein “Schrand´s Buckmöhlen” genannt.

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Dit un Dat Nr. 6 1994

 30. DJK-Altenoythe, der erste Altenoyther Fußballverein,

 Vorläufer des SV-Altenoythe 

Zum Vergrößern bitte mit Linksmaus anklicken

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Aus Dit un Dat Nr. 6 1994

31. Bernd Duen – ein Deutscher Meister aus Altenoythe

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Aus Dit un Dat Nr.14  2002

 

32. Die Siedlung Lüchtenborg

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Aus Dit un dat Nr.14 Jahrgang 2002

von dem Lehrer und Mitbegründer des Caritasvereins Altenoythe, Josef Möller, Barßel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jan 142015

Traditionelle Basteleien

 1. So baut man eine “Dohne” für den Krammetsvogelfang

2. So baut man einen “Flipps”

3. So baut man eine “Fleitepiepen”

4. So baut man eine “Maipiepen”

5. So baut man eine “Knallebüchse”

6. Wäp-Wäp

 

 

 

1. So baut man eine Dohne – Der Krammetsvogelfang
Als Kind habe ich beim Herumstöbern auf dem Dachboden ein großes Bündel morscher und wurmstichiger „Holzbögen“ gefunden.
Interessiert schleppte ich das von Holzmehl staubende Bündel bei meinem Vater an.
Er erklärte mir, dass es sich dabei um so genannte Dohnen handelte, mit denen er in der so genannten “verrückten Zeit“ , in der Zeit des Tauschhandels nach dem Krieg also, „Krammetsvögel“ gefangen hatte.
Mit einem „Sack voll“ Krammetsvögel hatte er in Cloppenburg auf dem Amt bzw. nach Dienstschluss sein Motorrad wieder „frei“ bekommen.-

Weil ich nun schon mal Interesse gezeigt hatte und für den Fall, dass „mal wieder schlechte Zeiten kommen“ zeigte er mir, wie man so eine Dohne herstellt.
Man nimmt dazu einen dünnen Ast vom Haselstrauch, besser noch einen Weidenast . Zur Not ist auch ein Tannenzweig geeignet.

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   A                                                                                           B
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Der Ast wir sorgfältig gebogen und mit einer Kerbe an beiden Seiten angespitzt.
Die Spitzte am dünneren Ende wird in einen kleinen Spalt, den man mit einem scharfen Kartoffelmesser herstellt, in den Bogen hineingesteckt. In zwei seitlichen Spalten werden dann zwei Schlingen aus Pferdehaar eingeklemmt und mit einem einfachen Knoten gegen Herausziehen gesichert.
In einem weiteren Spalt wird dann unten ein Büschel Vogelbeeren eingeklemmt.
Das andere Ende wird dann draußen auf die gleiche Weise an einem Ast oder an einer Hecke befestigt.-
Krammetsvogel nannte man früher die Wacholderdrossel, die, früher als reiner Zugvogel, nur Wintergast bei uns war und aus dem kalten Norden oder Nordosten kommend, sich zu Tausenden im Spätherbst auf den Weg in den Süden machte.
Die Wachholderdrossel hat etwa die Größe einer Amsel.
Heute hat die Wacholderdrossel ihr Verbreitungsgebiet weiter nach Süden und Westen ausgedehnt, so dass sie jetzt bei uns auch im Sommer anzutreffen ist.
Im Herbst sammeln sie sich aber wie zu alten Zeiten z.B. in den Rehen , am Langen Moor und am Lahe-Ableiter (siehe Foto).

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Die Wacholderdrossel hält sich mit Vorliebe auf Wiesen und Weiden an Waldrändern , Bäumen, Büschen und Hecken auf und ernährt sich im Herbst und Winter vor allem von Beeren und Obst.
Das Fangen von Krammetsvögeln war auch schon früher nur mit besonderer Lizenz erlaubt; in Südoldenburg aber weit verbreitet.
Heute ist die „Jagd“ mit der Schlinge streng verboten.

Theo Rohjans

 

 

2. So baut man einen Flipps
Als Kinder hatten wir in den Ferien immer einen „Flipps“ bzw. „Flitsche“ dabei. Man schnitt sich eine geeignete Zwille (1) befestigte mit dünnem Draht (2) zwei Gummiringe (3) stramm an die Vorkerbungen und an die abgeschnittene „Zunge“ ((4)) von einem ausrangierten Schuh. Fertig (5)!

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Als „Munition“ sind am besten glatte, möglichst runde Kieselsteine geeignet.
Mit einiger Übung trifft man auf zehn Meter beim zweiten oder dritten Schuss eine Blechdose oder (viel schöner!) eine Flasche.
Theo Rohjans

 

3. So bastelt man eine Fleitepiepen
Eine Hirtenpfeife oder „Fleitepiepen“, wie sie bei uns hieß, stellt man im Frühjahr her, wenn in den Baumtrieben der Saft
steigt. Besonders gut sind etwa fingerdicke Triebe vom Weidenbaum oder Haselstrauch aber auch von vielen anderen Bäumen und Sträuchern geeignet.
Man schneidet ein etwa 10 cm langes Stück ab, schneidet an einer Stelle eine Rille rund um das Holz durch Bast und Borke (1) und klopft mit dem Messergriff so lange af das
längere Ende, bis sich die Borke wie eine Zigarettenhülse (2) abziehen lässt.
Man schneidet dann von dem frei gelegtem Holz ein ca. 1 cm langes Mundstück ab (3),von dem man eine Kerbe als Luftdurchlass abtrennt (4).
Nachdem man das Mundstück wieder eingeschoben hat, schneidet man gleich hinter diesem Mundstück einen kleinen
Ausschnitt als Luftauslass (5) in die Hülse. Zusammenschieben und fertig ist die„Fleitepiepen“.

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Wie man sieht, ist die Herstellung dieser Hirtenpfeife, die leider völlig in Vergessenheit geraten ist, sehr einfach. Mein Vater hat uns die Herstellung schon als Kind beigebracht.
Durch Herausziehen und Einschieben des Holzes lässt sich der Resonanzraum stufenlos variieren. Man kann so Vogelstimmen imitieren und sogar kleine Melodien darauf spielen.

Theo Rohjans

 

 

            

4. Maipiepen statt Fleitepiepen

 

Als späte Reaktion auf die Anleitung zur Herstellung

einer Fleitepiepen (Ausgabe 2006, Heft 18) habe ich eine sogenannte „Maipiepen“ erhalten.

Die Maipiepen ist die im Ammerland gebräuchliche einfachere Form der Fleitepiepen. Während bei der Fleitepiepen, wie man sie bei uns kennt, der Hohlraum         veränderlich ist, bleibt bei der Maipiepen das Mundstück mit dem Holz verbunden. Deshalb lässt sich auf der Maipiepen nur ein einziger Ton erzeugen.

Die Herstellung ähnelt der Herstellung der Fleitepiepen:

 

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Im Frühjahr wird ein Stück von einem Ast abgeschnitten.

Das Stück sollte etwa 1,5-2,0 cm Durchmesser haben. Am besten sind dafür Haselnuss oder Eberesche, aber auch andere safttreibende Busch- oder Baumarten geeignet.

In etwa 6-10 cm Abstand von der Schnittstelle wird nun die Rinde mit einem scharfen Messer abgetrennt. Auf dieses Stück wird dann solange mit dem Messergriff geklopft, bis es sich als Hülse abziehen oder abdrehen lässt (siehe Abb. A).

In die Hülse wird eine Luftöffnung geschnitten.

Aus dem freigelegten frischen Holz wird eine Kerbe herausgeschnitten bzw. herausgeschnitzt. Als letztes wird die Hülse wieder aufgeschoben (B).

Fertig ist die Maipiepen!

 

Theo Rohjans

 

5. Knallebüchsen selbstgebaut

Als Kinder hatten wir sogenannte „Knallebüchsen“, mit denen wir mit lautem Knall Eicheln verschießen konnten.
Das ging natürlich nur solange gut, bis irgendwann das gute Stück kaputt gebrochen war.
Da es sich bei meiner Knallebüchsen um ein „Erbstück“ handelte, fragte ich meinen Vater, woher denn die alte Knallebüchse stammte.
Mein Vater erzählte mir, dass die Büchsen „zu seiner Zeit“ von Tischlern hergestellt und teilweise kunstvoll gedrechselt wurden. Da aber in den sechziger Jahren kein Tischler mehr Zeit für „so was“ hatte, war es aus mit der schönen Knallerei.
Man könne sich aber auch aus Ästen von Holunderbeersträuchern selbst eine Knallebüchse herstellen. Nach ein, zwei fruchtlosen Versuchen hatte ich damals aufgegeben.

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Im letzten Jahr fiel mir die alte Knallebüchse und damit die Geschichte wieder ein.
Ich musste aber feststellen, dass das Holz viel zu nass und weich war.
Als ich mir jetzt die Holzstücke nochmal ansah, war das Holz hart, trocken und gut zu bearbeiten.
Also habe ich einen neuen Versuch gestartet.
Das „Rohr“ hat eine Länge von cirka 21 cm und der „Griff“ etwa 10 cm.
Das Mark aus dem Holunderast kann man am einfachsten mit einem 5 mm Hand-Rundbohrer entfernen; aber ein heißer Draht wird es auch tun.
Die so vorhandene Führung habe ich dann mit einem 12 mm Holzbohrer (mit Spitze) nachgebohrt.
Als Stange habe ich eine 10 mm Holzdübelstange in einer Länge von 22 cm zugeschnitten.
Die Stange wird cirka 3 cm in den entsprechend vorgebohrten Griff eingeschoben und einfach festgeklopft.
Die geriffelte Stange wird dann noch mit Schmirgelpapier geglättet.
Zum Verschießen verwendet man Eichelhäften.
Eichel einmal durchgestopft, Spucke nicht vergessen und los geht die Knallerein.
Die Knallebüchse steht dem gedrechselten Exemplar an Lautstärke und Schussweite in nichts nach!

Theo Rohjans

 

5. Wäpelraut

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Theo Rohjans

Zur Abwechselung habe ich hier Aufkleber aus der Kleintierzucht (Enten) verwendet.

Bei der Kunst des Tunscheren-Krüllens fehlt es leider noch an dem richtigen “Dreh”. Seit einiger Zeit wird aber in Löningen-Augustenfeld Unterricht im Fertigen von Tunscheren angeboten.

Ähnlich wie Tunscheren werden auch Palmstöcke “gekrüllt”. Hier verwendetes Material: Haselnuss.

 

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Vier neue “Wäpelrauts” aus dem Jahre 2017.

Hergestellt wieder aus Haselnuss mit einem scharfen “Löwenmesser”. Trockenzeit der unbehandelten Äste: 1 Woche.

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2019 hergestellt aus Weiden.

Theo Rohjans

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Jan 022015

Pirgo

Das Betonwerk

17.1

 

 

 

 

 

 

Das Betonwerk im Jahre 1950

Am 1. Oktober 1903 gründeten Theodor Rohjans und Otto Rosemeyer, Löningen in Lorup die Firma Rosemeyer & Rohjans. An der Werlter Straße entstand ein kleines Fabrikationsgebäude für die Herstellung von Betondachziegeln und anderen Betonwaren.
Otto Rosemeyer war der Inhaber der Firma Gebr. Rosemeyer, Landhandel und Betonwarenfabrik in Löningen. Theodor Rohjans (* 22.9.1875) hatte bei der Firma Rosemeyer in Löningen die Herstellung von Betonwaren erlernt.
Im Jahre 1904 war Friesoythe von einem verheerenden Brand heimgesucht worden. Angefangen vom damaligen Stadttor bis an das Ende der Wasserstraße waren die Gebäude fast restlos niedergebrannt.
Beim Aufbau der Gebäude suchte man nach einer Hartbedachung, da man zu diesem Zeitpunkt in Friesoythe nur gedockte Hohlziegel-, sowie Reet-, Heide- und Strohdächer kannte. Da man bei Bränden um die erhöhte Ausdehnungsgefahr wusste, ließ man sich davon überzeugen, dass die Brandübertragungsgefahr bei Hartdächern ohne Strohdocken erheblich reduziert werden könnte.
Theodor Rohjans gelang es, fast alle Brandgeschädigten zu überzeugen und den einzelnen Bauherren Betonfalzziegel zu verkaufen.
Während der mit den Bauherren in Friesoythe geführten Verhandlungen stellte Theodor Rohjans fest, dass der von den Handwerkern für das Mauerwerk verwendete Mauersand in Körnung und Qualität besser war als der Loruper und auch für die Herstellung von Betonwaren besonders geeignet war. Er erkundigte sich nach der Herkunft des Mauersandes. Nach vorgenommenen Besichtigungen, Feststellung der Qualität und voraussichtlichen Quantität des Kiesvorkommens kauften die beiden Geschäftsinhaber Otto Rosemeyer und Theodor Rohjans 1906 das Grundstück in Altenoythe-Pirgo, um darauf ein neues Betonwerk zu errichten.

17.2

 

 
Die alte Halle aus dem Jahre 1906

Theodor Rohjans übersiedelte nach Altenoythe und übernahm die alleinige Geschäftsführung, während Otto Rosemeyer in Löningen blieb und dort den noch heute existierenden Landhandel führte.

17.3

 

 

 

 

 

 

Das Betonwerk im Jahre 1947. Im Vordergrund Theodor Rohjans und Sohn Hermann.

Da Altenoythe für den Absatz von Betonwaren geografisch wesentlich günstiger als Lorup lag und eine höhere Absatzmöglichkeit vorhanden war, wurde der Betrieb in Lorup verkauft und die Produktion in Altenoythe erheblich erweitert. Besonders die Ammerländer, die bis dahin noch keine Hartdächer kannten, waren begeisterte und kauffreudige Kunden. Die sich zu einer beachtlichen Größe entwickelte Fabrik wurde am 5. April 1906 ins Handelsregister eingetragen.

Theodor Rohjans ließ neben dem Fabrikationsgebäude ein Wohnhaus bauen und vermählte sich am 30.01.1908 mit Bernhardina Block (*15.04.1883, + 21.09.1964), Altenoythe, einer Tochter des Hermann Gerhard Block, Vorbesitzer des Grundstücks, auf dem das Unternehmen errichtet worden war. Hermann Gerhard Block war der Ehemann von Margaretha Block geb. Niemeyer. Daher der Beiname Neimers.
Margaretha Niemeyer wiederum war die Tochter des Johann Niemeyer.

 

17.4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Karte zur Markenteilung von 1823 ist Johann Niemeyer, der Großvater von Bernadine Rohjans geb. Block als Eigentümer verzeichnet.

Der Vater von Hermann Gerhard Block war Lubbert Block, gebürtig aus Ramsloh, verheiratet mit Elisabeth Willers aus Altenoythe

17.5

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Hof von Johann Niemeyer befand sich an der Riege (heute Block-Banemann, Karte zur Markenteilung von 1823).

Der Hof wird bereits 1606 im Einwohnerregister als Hof des „Gerth Nijmeyer mit Frau und drei Kindern“ erwähnt.
Theodor und Bernadine Rohjans hatten vier Kinder. Hermann (*27.02.1911, + 25.02.2004), Tobina (*30.12.1913, +28.11.1996), Margaretha (*24.06.1915, +14.02.1952) und Heinrich (*28.08.1920, + 22.03.1987).
Das Betonwerk erwies sich zu damaliger Zeit für etliche Familienväter als willkommene Verdienstmöglichkeit, da es nur wenige Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft gab. Einige Mitarbeiter kamen auch aus der Edewechter Gegend.

17.6                                                                                                                                                                                    Kiesgraben in den 20er Jahren

Theodor Rohjans konnte sich im Zuge der schwunghaften Entwicklung des Betriebes und eines sagenhaft glücklichen Einkaufsabschlusses, der auf der Zwistigkeit unter den Zementwerken beruhte, schon im Jahre 1913 einen PKW leisten und war damit der 1. Besitzer einer „Benzinkutsche” in Friesoythe und nächster Umgebung.

 

17.7

 

 

 

 

 

 

 

Theodor Rohjans und Hermann Dumstorff 1944

 

Neben der Herstellung von Betondachziegeln, Betonrohren und anderen Betonwaren nahm die Firma schon in diesen Jahren den Handel mit nordischen Hölzern auf.
Im Jahre 1914 wurden ca. 10 Arbeitskräfte beschäftigt. Die tägliche Produktion betrug über 2.500 Dachziegel. Dies bedeutet, dass eine Tagesproduktion für die Bedachung eines Wohnhauses ausreichte.
Im August 1914 begann der erste Weltkrieg. Theodor Rohjans und seine Arbeiter, welche größtenteils jüngere Leute waren, wurden alsbald zum Kriegsdienst eingezogen. Der Betrieb wurde im Jahre 1915 stillgelegt.

17.8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dieser Fotopostkarte aus dem Jahr 1915 berichtet Theodor Rohjans seiner Nachbarin Elisabeth Timmermann, dass er ihren Mann Bernhard Timmermann in der Kaserne in Ülzen getroffen hatte und dass es ihm gut ging.

 

Gegen Ende 1918 kehrte Theodor Rohjans aus dem Krieg zurück und begann sofort mit der Wiederaufnahme der Produktion von Dachziegeln, Betonrohren usw. Der Betondachziegel setzte sich immer mehr durch. Leider begann in den Jahren 1922/23 die Geldentwertung, die zu einer vollständigen Inflation führte.
Erst nach Beendigung der Inflation im Jahre 1924 konnte wieder mit festen Werten gearbeitet werden. Die Wirtschaft erholte sich schnell. Theodor Rohjans war viele Jahre im Rat der Gemeinde Altenoythe tätig, wo er sich konsequent für die Belange von Hohefeld und Pirgo einsetzte. Für den Bau und die Erweiterung der Schule in Hohefeld stellte er jeweils kostenlos Kies und Baumaterialien zur Verfügung (siehe dazu auch die Schulchronik von Lehrer Böckmann, „Dit und Dat“ Nr. 22, Seite 27).
Mitte der 30er Jahre war er maßgeblich an der Erstellung des ersten Sport- und Fußballplatzes in den Bauertannen beteiligt, indem er kostenlos Loren, Gleise, Sand und Gerätschaften zur Planierung der Sanddünen bereitstellte.
Auch für die Befestigung des Weges vom Pirgo dorthin (jetzt Hohefelder Weg) stellte er wiederum Material und seine Gerätschaften kostenlos zur Verfügung.
Bei älteren Anwohnern ist für den Weg auch heute noch die Bezeichnung „Rohjans-Damm“ gebräuchlich.
In den Jahren 1930/32 folgte die sogenannte Weltwirtschaftskrise. Die Betondachziegel wurden zudem größtenteils vom Markt verdrängt, da inzwischen Tonhohl- und Doppelfalzziegel den Markt erobert hatten. Wegen der veränderten Situation wurde die Produktion auf ein Minimum reduziert.
Theodor Rohjans besann sich wieder der Vorkriegszeit und begann, den Handel mit Holz- und Baustoffen verstärkt aufzunehmen. Zunächst wurde wieder ein Holz- und Baustofflager eingerichtet.
In Altenoythe war wegen der geografisch ungünstigen Lage und schlechten Beförderungsmöglichkeiten nur ein Geschäft kleineren Umfangs möglich. Daher pachtete er ein Grundstück auf dem Bahnhofsgelände in Friesoythe und errichtete dort im Jahre 1935 einen größeren Holz- u. Baustofflagerschuppen.
1938 trat Hermann Rohjans, der älteste Sohn von Theodor Rohjans, in das Geschäft ein. Er war mehrere Jahre bei der Landessparkasse zu Oldenburg tätig gewesen und hatte sich als Volontär bei den renommierten Firmen J. W. Abeken, Osnabrück und Josef Hüttemann, Olsberg, Holzfachkenntnisse angeeignet.

 

17.9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hermann Rohjans prüft den Betonkies auf seine Qulalität (um 1950).

 

Das Unternehmen entwickelte sich zusehends gut. Am 1. September 1939 begann der 2. Weltkrieg. Hermann Rohjans wurde am 26. August, einem Stellungsbefehl folgend, Soldat. Weitere junge Mitarbeiter wurden in den folgenden Monaten zum Militärdienst eingezogen.
Theodor Rohjans fühlte sich für die Weiterführung und die Alleinverantwortung zu alt und schloss kurzerhand das Geschäft.
Als die Alliierten im April 1945 Friesoythe besetzten, wurde die Firma stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Lagerschuppen, der mit wertvollen Materialien gefüllt war, wurde beim Durchmarsch der Kanadier in Brand gesetzt. Gebäude und Vorräte wurden restlos vernichtet. Ebenfalls wurden das Wohnhaus des Theodor Rohjans in Altenoythe, Pirgo (wobei sämtliche Dokumente, Bilder Fotos und eine wertvolle Münzsammlung vernichtet wurden) und das Wohnhaus des Hermann Rohjans in Altenoythe, Kirchhof ein Raub der Flammen.
Hermann Rohjans hatte das Glück, bereits Anfang Mai 1945 aus dem Krieg zurückzukehren. Jetzt hieß es, wieder von vorne anzufangen. Da in Friesoythe durch Kriegseinwirkung fast sämtliche Gebäude niedergebrannt waren, und auch die umliegenden Gemeinden stark gelitten hatten, bestand ein großer Bedarf an Dachziegeln. Man entsann sich der alten Dachziegel-Handformtische, die bis 1932 ihren Dienst getan hatten, holte sie aus den Lagerräumen hervor und machte sie wieder funktionsfähig.
Rohstoffe wurden im Kompensationsverfahren besorgt. Arbeitskräfte, darunter einige Flüchtlinge, wurden eingestellt, die gegen Geld und Naturalien Dachziegel produzierten. Der “Verkauf” der Dachziegel erfolgte größtenteils auf dem Kompensationswege. Kies für die Herstellung der Dachziegel entnahm man zum großen Teil den eigenen Vorkommen in Altenoythe, so dass hierfür kaum Naturalien erforderlich waren.

 

17.10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1947. Die Mitarbeiter Paul Treichel (damals wohnhaft in Altenoythe Riege)und Otto Steffen, der im Seitentrakt des Fabrikgebäudes wohnte.

 

Der rückwärtige Teil des Betonwerks diente der Familie Theodor Rohjans, als das Wohnhaus abgebrannt war, aber auch August Höffmann, Bernd Göken, Bernd Willer und Heinrich Lücking als Quartier.
Der umständliche Tauschhandel dauerte bis zur Währungsreform am 21.06.1948.
Im Jahr 1947 heirateten Margaretha Rohjans und Heinrich Schnarheld.

 

17.11

 

Das Hochzeitsbild vor dem wiederaufgebauten Wohnhaus 1947
Im Jahre 1951 zog sich Theodor Rohjans aus der Firma zurück.
Im Jahre 1952 wurde ein Büro- und Verkaufsgebäude für Eisenwaren und Baubeschläge an der Ladestraße in Friesoythe eingerichtet. Im Jahre 1953 konnte die Firma auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Eine Jubiläumsfeier unterblieb auf Wunsch des inzwischen fast 80 Jahre alten Theodor Rohjans, der sich nicht mehr voller Gesundheit erfreuen konnte. Am 17.06.1954 verstarb Theodor Rohjans.
Das Wohnhaus und die angrenzenden Wiesen auf dem Pirgo erbte Heinrich Rohjans, der diese alsbald an die Firma Rosemeyer & Rohjans verkaufte. Am 08.06.1962 erwarb die Firma Rosemeyer & Rohjans den größten Teil des anliegenden Grundstücks von der Gemeinde Altenoythe (siehe Karte Bezeichnung „Wegerde“)
Der Mitinhaber Otto Rosemeyer war bereits im Jahre 1932 verstorben und hatte seine Ehefrau Berta geborene Thole als Erbin eingesetzt.
Die Erben der Witwe Rosemeyer, die gleichzeitig mit der Weiterführung der Firma Gebr. Rosemeyer als Erben betraut worden waren, verkauften 1964 ihre Anteile an die damaligen Mitinhaber Hermann und Heinrich Rohjans für 160.000 DM.
Am 19.12 1986 kaufte Theo Rohjans Grundstück und Gebäude.
Im hinteren Teil des Betonwerks und auf dem Dachoden wurde ein Fabrikmuseum zusammengestellt. 1999 errichtete Theo Rohjans an der Stelle des am 18.11. 1974 abgebrannten Wohnhauses nach eigenem Entwurf, eigenen Plänen undeigener Statik  ein neues Wohnhaus.

 

 

17.12                     17.13

 

 

 

                                                                          Kieskuhle-Pirgo-150x150

 

 

 

17.14

 

 

Bis ins Jahr 1987 wurde noch sporadisch Kies (feiner Fugsand) gebaggert. Bis 1988 wurden noch im Winter, wenn es witterungsbedingt in der Sägerei in Friesoythe keine Arbeit gab, Betonwaren hergestellt.
Theo Rohjans (aus Chronik Pirgo, 2014)

 

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Foto 2014 von Daniel Kemper von einem Hubschrauber aus gemacht.

Nachtrag:

Zum Ortsnamen Pirgo hab ich mir noch folgende  Gedanken gemacht:

Möglicherweise läßt  der Name Pirgo sich von Birke und Aue herleiten. Vielleicht ist aus Birkau im Laufe der Zeit

Pirgo geworden? Die Lahe, die hier fließt, wird auch Aue genannt. Der Ortsteil, der sich vor der Entstehung von Edewechterdamm anschloss war Birkendorf.

Und Birken hat es immer schon sehr viele auf dem Pirgo gegeben!

Dez 082014

Die Kobrinks

1. Ursprung und Anfänge

2. Die Blütezeit

3. Das Ende der Kobrinks, Erbfolge und Verkauf

 

Die Kobrinks

Weithin bekannte Relikte der Altenoyther Kobrinks sind z.B. das Epitaph in der Vitus Kirche, der Kobrinksche Hügel -auch Kalvarienberg genannt- und die weithin bekannte Grabplatte aus Sandstein, die immer noch ungeschützt unter der Traufe neben der Sakristei steht, der Anna von Fikensholt geborene von Kobrink. Allgemein bekannt ist auch, dass die Ländereien der Kobrinks über die Familie von Frydag bei Vechta an den heutigen Gutsbesitzer Wreesmann gelangt sind. Aber wie kamen die Kobrinks nach Altenoythe und was gibt es Interessantes aus ihrer Familiengeschichte zu berichten?

1. Die Anfänge

In seinem Buch „ Geschichte des ehemaligen Niederstifts Münster“ Band 2 von 1841 schreibt C.H. Nieberding auf Seite 479: „Evert Kobrink … verkaufte um 1439 die Freseburg …und baute sich wahrscheinlich wieder in Altenoythe an. Sein Sohn Cord Kobrink ( auch Konrad genannt) scheint daselbst schon gewohnt zu haben, denn auf Servatius 1445 lieh er 50 Goldgulden vom Bürgermeister Meyborg zu Friesoythe.“(Anmerkung: gemeint ist die Burg in der Gemeinde Fresenburg bei Lathen). Bei Pfarrer Dr. C. L. Niemann in „ Das Oldenburgische Münsterland“ aus dem Jahr 1889 heißt es:

„Nachdem die feste Burg to Oite (gemeint ist Friesoythe) von den verbündeten Kriegern 1393 erobert und diese unter Münsterscher Herrschaft eine friedlichere Bestimmung erhalten hatte , wurde bald darauf in der Nähe derselben ein neuer herrschaftlicher Wohnsitz gegründet. Evert Cobrink … baute sich in der Nähe der alten Pfarrkirche Oite eine neue Burg.“ Evert Cobrink wird an anderer Stelle auch Eberhard Cobrink genannt. Der Name Kobrink taucht in verschiedener Schreibweise auf: Kobrink, Kobrinck, Koberingk, Kobring, Kohbring, Koberding, Kobrynck oder Cobrink.

Im Gegensatz zu diesen Angaben vermutet C. Hoffmann den Cord Kobrink als den Gründer des Gutes Altenoythe.

14.1

Die Kobrinksche Burg wurde also wahrscheinlich zwischen 1439 und 1445 erbaut. Peter Zimmermann schreibt über die Herkunft der Kobrinks in seinem Beitrag zur Oldenburgischen

Familienkunde Heft 1 auf Seite 339: „ Gleich mit den ersten urkundlichen Überlieferungen zu Beginn des 15. Jahrhunderts gehört die Familie zu reich begüterten Ministerialen mit der

Titulierung „Knappe“ im Raum Altenoythe und Vechta … wahrscheinlich ist an eine freie Herkunft mit dem Aufstieg in den Adelstand im 13./14. Jahrhundert zu denken. Am 25.01.1322

wird unter den Gütern, die der Ritter Justius de Sutholte seinen Enkeln, den Knappen Hermann und Johann vererbt hatte der Kobrinkhof zu Goldenstedt genannt.“ Ob die

Ministerialen tatsächlich von Anfang an völlig frei waren, ist fraglich, da sie als Bedienstete bei Hofe oder für den Hof tätig waren. Auf Grund Ihrer Verdienste und Fähigkeiten

erhielten sie von den Herrschaften die Güter, um hieraus für die Oberen Gewinn und Abgaben zu erzielen oder doch zumindest das Herrschaftsgebiet besser beherrschbar zu machen und sozusagen zu „durchdringen“. Ebenso wie in Goldenstedt gab es auch einen Hof Kobrinck im Kirchspiel Ostbevern (bei Warendorf), der an den Bischof in Osnabrück Abgaben (Lehen) zu leisten hatte. Der Name Kobrink kommt lt. C. Hoffmann in seinem Beitrag zu „Adel auf dem Lande“ Seite 213 von Ko= Kuh und Brink grüner Hügel also Kobrink: hügelige Kuhweide. Der erste persönliche urkundliche Nachweis über einen von Kobrink findet sich um 1371. Der Knappe, worunter man einen militärischer Bediensteten, nicht unbedingt den Helfer oder Gehilfen eines Ritters versteht, Burkhard von Kobrinck sagte am 12. Dezember 1371 im Auftrag eines Hermann von Bockraden (bei Ibbenbühren) der Stadt Osnabrück die Fehde an. Außerdem schenkte er urkundlich um 1377 das Erbe in Schmertheim der Kirche St. Andreas in Crappendorf (heute Cloppenburg). Damit taucht der Name Kobrink urkundlich zuerst im Süden des Amtes Cloppenburg auf.

Theo Rohjans

Fortsetzung folgt  

 

2. Teil : Die Blütezeit in Altenoythe

 

Zusammenfassung des ersten Teils: Die erste Erwähnung der Familie von Kobrink stammt aus dem Jahr 1322. Genannt wird ein Kobrinkscher Hof in Goldenstedt. In Altenoythe wird ur-kundlich zuerst Cord v.K. im Jahre 1445 genannt. In dieser Urkunde leiht er der Stadt Friesoythe 50 Goldgulden. Die Burg wurde zwischen 1439 und 1445 erbaut. Die Burgstelle befindet sich an der Grenze zwischen den Höfen Meyer und Duen.

Die K.s führen ebenso wie die Familie von Fikensolt , die Familie von Mansingen (bei Westerstede, wo die K.s ebenso Besitz hatten) und die Familie Wehlau zu Specken in Bad Zwischenahn dasselbe Wappen, die Pferdebremse (Pramme).

Das Gut besteht ursprünglich aus zwei Hofstellen (1) aus dem vormaligen Besitz der Tecklenburger, die 1398 von den verbündeten Bischöfen von Osnabrück und Münster besiegt wurden. Sie sind sogenannter Ministerialadel vom Hof des (besiegten) Grafen von Tecklenburg (2).

Die wichtigsten Mitglieder und Herren von Kobrink in Altenoythe sind:

Ewert v. K.   + in Altenoythe (vor 1470), verheiratet mit Elske von Schwenke (3)

Cord v. K.     Sohn von Ewert v. K. * in Altenoythe (lebte urkundlich erwähnt um 1445); + in Altenoythe (vor 1476),

verheiratet mit Nese von Voß

Rötger (I.) v. K.     lebte zu Beginn des 16. Jahrhunderts und ist 1550 bereits verstorben; verheiratet mit Elzabe (von Meinsdorf?)

Kaspar v. K.      Sohn von Rötger v. K. * in Altenoythe ca. 1510; + in Altenoythe ca. 1569; heiratete 1451 Margaretha von Schade zu Ihorst und Bakum

Rötger (II.) v. K.     Sohn von Kaspar v.K. * ca. 1550 in Altenoythe;   + um 1603; verheiratet ca. 1590 mit Margaretha von Reden.

Bernhard v. K.     Sohn von Rötger (II.) v. K.   * in Altenoythe ca. 1602; + in Altenoythe 30.4.1679; verheiratet 1650 mit Anna von Grothaus zu Meseburg. Sie brachte Besitz vom Gut Vehr in Essen/O. mit in die Ehe.

Eine weitere wichtige Person ist Anna v. K.. Sie war die Schwester von Kaspar v. K. und heiratete etwa 1535 den Cyriakus von Fikensolt. Dieser belagerte 1538 auf der Seite des Oldenburger Grafen die Stadt Vechta und war nach der Eroberung der Cloppenburger Burg zum Drosten von Clopp-penburg ernannt worden. Anna „überlebte“ ihren Mann und zog sich nach seinem Tod in die elterliche Burg in Altenoythe zurück. Sie wurde 1561 in Altenoythe beerdigt. Die Grabplatte ihrer Gruft steht neben der Sakristei der Vitus Kirche.

Ewert v. K. war Mitglied der Burgmannschaft in Vechta. Sein Sohn Cord hat durch Heirat das Lehen über die Güter derer von Voß erhalten.

Rötger (I.) v. K. war 1519 und 1520 Knappe. Aus diesen Jahren existiert jeweils eine Unterschrift.

15.1Unterschriften von Rötger von Kobrink 1519 und 1520 aus (1)

Am 21.10.1519 verkauft er den „Zehnten“ (d.h. seine jährlichen Einnahmen) von seinem Besitz in Mansie (Gemeinde Westerstede) an Graf Johann V. von Oldenburg. Die „Zehntgerechtigkeit“ (Recht zur Einnahme des Zehnten) wurde später zurückgekauft. Am 2.6. 1520 verkauft er dem Grafen Johann zwei Meyerhöfe zu Specken und Kayhausen (Gemeinde Bad Zwischenahn).

Sein Enkel, der ebenfalls Rötger hieß, „belehnte“ Höfe in Lathen, Werlte und Garrel. Im Jahre 1580 gehören der Familie v. K. unter anderem Höfe und Hofanteile in Nordermoor, in Bardenfleth, in Huntorf und in Moorhausen. In einer Liste sind um 1600 Einnahmen aus Vestrup, Schwichtel, Carum und Spreda aufgeführt.

Vertragliche Vereinbarungen gibt es über Höfe im Kirchspiel Cloppenburg, Krapendorf, Resthausen und Dwergte.

Es gehörten zu dieser Zeit 36 Bauernhöfe überwiegend in den Ämtern Cloppenburg und Vechta zum Gut, wovon 23 im Kirchspiel Altenoythe lagen.

Kaspar, der Bruder des Bernhard von Kobrink, wurde 1593 in Altenoythe geboren und starb am 7.4.1673 als Domherr in Lübeck, wo er von 1618 bis 1641 als Canonicus tätig war. Er ist im Lübecker Dom beerdigt. Neben seinem Bild sind 16 Ahnenwappen aufgeführt. Im hohen geistlichen Amt des Kaspar v. K. liegt vermutlich auch die Erklärung dafür, dass die Familie v. K. auch nach 1668 – der Verkündung der Rekatho-lisierung von der Kanzel in der Altenoyther Kirche – weiterhin lutherisch bzw. calvinistisch (Anna Judith v. K.) blieb.

Der Sohn von Rötger v. K. war Bernhard von Kobrink, unter dem das Gut eine weitere Fortsetzung der Blütezeit erlebte.

Er tut sich durch den Erwerb zahlreicher Wiesen, Äcker und Flächen, Ziegeleien und Mühlen in Altenoythe, Bösel und Friesoythe selbst in der Zeit des 30-jährigen Krieges hervor.

Er lässt 1641 die Wassermühle in Bösel (Aumühlen) wieder aufbauen. Sie war 1538 zerstört worden.

Die Wassermühle in Friesoythe kaufte Bernhard v. K. im Jahre 1640. Die Mühlen waren sichere Einnahmequellen, da es sich um sogenannte Zwangsmühlen handelte, d. h. die Bauern aus Altenoythe, Friesoythe, Barßel und Garrel waren verpflichtet, ihr Korn in Friesoythe mahlen zu lassen.

1638 kaufte Bernhard v. K. die Ziegelei in Bösel von der Stadt Friesoythe. Sie lag in der Nähe zu der bereits im Jahre 1604 für 1000 Reichstaler gekauften Ziegelei. In Oldenburg besaßen die K.s ein Haus in der Achternstrasse und in der 12.Rotte.

Er ließ 1644 die größte der drei Glocken im Altenoyther Kirchturm neu gießen. Die Umschrift lautete „ + Spes mea Christus. Bernhard von Kobrinck auff Oldenoytha Erbgesessen.“

Da er nach der Rekatholisierung lutherisch blieb, wurde er 1651 vom Pastor als Häretiker, als Ketzer bezeichnet. (1)

1663 ließ er in der Kirche eine 4,00 x 3,00 x 1,20 m große Gruft anlegen. Das Barockepitaph lässt er 1675 errichten.

15.2Allianzwappen Kobrink/ Grothaus. Ausschnitt aus dem Epitaph (1)

1679 wird er in seiner Gruft beigesetzt. Er ist der letzte Kobrink zu Altenoythe. Seine Frau Anna Judith stirbt im Jahre 1694.

Die Familie v. K. hatte stets durch gutes Wirtschaften und durch Heirat ihren Besitz vergrößern können. Andererseits hatten sie ihren Besitz nicht durch Erbschaft aufteilen müssen. So hatte Herbold, der Bruder von Rötger (II.), das Gut Fikensolt durch Kauf und der andere Bruder Otto das Gut Daren bei Vechta durch Einheirat erhalten.

In der nächsten Generation hatte Bernhard v. K. das Glück, dass sein Bruder Otto 1620 dann das Gut Daren bei Vechta erbte und sein Bruder Kaspar eine Stelle als Domherr in Lübeck (s.o.) erhielt.

So hatte die Familie es zu einigem Wohlstand gebracht. Im Jahre 1662 hatte die Familie v. K. neben zwei Knechten, zwei Mägden und zwei Jungen auch den Diener Johann Bischoff (4) als Hauspersonal.

Die v. K.s hatten einen Sitz im münsterschen Landtag, wozu unter anderem großer Gutsbesitz und der Besitz einer adeligen Burg Voraussetzung waren. In „ Die Geschichte der Stadt Friesoythe“ geht C. Hoffmann in seinem Beitrag davon aus, dass die Burg im 30-jährigen Krieg zerstört und „woanders“ wieder aufgebaut wurde. Diese Darstellung ist falsch, da die Burg auf der Meyerhofkarte von 1798 noch verzeichnet ist und das neue Gut Altenoythe mit Gutsgebäude und Gräben erst um 1830 bis ca. 1860 neu erbaut wurde. Da Bernhard v. K. erst spät die Anna von Grothaus heiratete und die Ehe ohne Nachkommen blieb, fällt das Gut Altenoythe nach dem Tod von Bernhard v. K. an den Darener Zweig der Familie. Damit war die aktive Zeit der von Kobrinks in Altenoythe beendet. Ab dem Jahr 1728 wurde das Gut von Daren bei Vechta aus verwaltet.

Theo Rohjans

(1)     Peter Zimmermann, „Die Familie von Kobrink im Oldenburgischen“ Oldenburger Familienkunde

(2)     C. Hoffmann, Beitrag in „Adel auf dem Lande“ Die Familie von Kobrink; C. Hoffmann, „Geschichte der Stadt Friesoythe“ S. 90,93

(3)     C.L. Niemann „Das Oldenburgische Münsterland“

(4)     Kirchspiel Altenoythe Einwohner-Register, Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V.

Fortsetzung folgt

 

3. Dritter und letzter Teil: Ende der Kobrinks in Altenoythe, Erbfolge und Verkauf

 

Zusammenfassung des ersten und zweiten Teils: Die erste Erwähnung der Familie von Kobrink stammt aus dem Jahr 1322. Genannt wird ein Kobrinkscher Hof in Goldenstedt. In Altenoythe wird urkundlich zuerst Cord v. K. im Jahre 1445 erwähnt. In dieser Urkunde leiht er der Stadt Friesoythe 50 Goldgulden. Die Burg der v. K.s wurde zwischen 1439 und 1445 erbaut. Die Burgstelle befindet sich an der Grenze zwischen dem Duen- und dem Meyerhof neben Meyers Busch.

Besonders erfolgreich wirtschafteten Röttger (II) v.K. (*ca 1550 + um 1603) und sein Sohn Bernhard (* ca. 1600 + 30.4.1679). Sie hatten Besitzungen nicht nur im Cloppenburger Land sondern auch im Ems- und Ammerland und besaßen neben zwei Wohnhäusern in Oldenburg Ziegeleien und Wassermühlen in Bösel und Friesoythe.

Anna v. K. , die Gemahlin von Zyriakus von Fikensholt, lebte nach dem Tod ihres Gemahlen auf dem Hof bzw. der Burg in Altenoythe und wurde 1561 unter der weithin bekannten Grabplatte beerdigt. Der Bruder von Bernhard v. K., Caspar v. K. war evangelischer Domherr zu Lübeck.

Bernhard v.K. hatte im Jahre 1663 vor dem Chor einen neuen Grabkeller anlegen lassen. 1644 hatte er, obwohl evangelisch, zur Wiederherstellung einer Glocke für die Vituskirche beigetragen. 1654 stellte er einen Kirchenstuhl in der Kirche auf. 1675 ließ er für sich und seine Frau das eindrucksvolle Epitaph, das noch heute zu bewundern ist, aufstellen. B. v. K. starb am 30. April 1679 und wurde in der von ihm neu angelegten Gruft beigesetzt. Seine Frau Anna Judith geb. von Grothaus wurde zum Jahresende 1693/94 ebenfalls dort beigesetzt.

Da die Ehe kinderlos geblieben war, gelangte das Altenoyther Stammhaus der Familie v. K. 1699 an den Neffen von Bernhard v.K., den Sohn seines Bruders Otto auf Gut Daren bei Vechta/Bakum, nämlich an Otto Kaspar v. K. (*1681).

Obwohl die Ehe des Bernhard v.K. kinderlos war, scheint es doch illegitime Nachkommen gegeben zu haben. (( 1 ) Seite 226)) So brachte eine Berka oder Berta Bischoff lt. Altenoyther Taufregister einen Sohn zur Welt. Ferner gab es einen Cord Röttcher v. K. . Dieser war Soldat und wohnte später unter dem bürgerlichen Familiennamen Röttcher in Edewecht.

16.1  Portrait des Otto Kaspar v. Kobrink (1626 – 1695),  Sohn des Bruders von Bernhard v. K.

Otto Kaspar v. K. starb 1695 und wurde in Bakum beerdigt.

Der zweitälteste Sohn von Otto Kaspar v. K., nämlich Bernhard Kaspar v. K., erhielt Altenoythe und Fikensholt.

Bernhard Kaspar v. K. studierte ab 1684 (2) an der Universität Groningen. Er blieb unverheiratet.

Zwischen 1702 und April 1704 ist der Rittmeister Bernhard Kaspar v. K. erschossen worden ((1) Seite 234).

Nach dem Tod des Rittmeisters wurde das Gut verpachtet. Caspar Herbold v. Kobrink, dem bereits das Gut Daren gehörte, übernahm als Erbe von seinem Bruder nun auch das Gut Altenoythe.

Bei der Familie derer v. K. blieb das gesamte Gut (einschließlich Altenoythe) bis 1728, als   nämlich Caspar Herbold v.K., als Letzter des Namens von Kobrink und ältester Sohn des Otto Kaspar v.

K (*5. Februar 1662 + 9 Januar 1728) im Alter von 67 Jahren , verheiratet, ohne Kinder in Osnabrück, während er auf dem Landtag war, verstarb.

Caspar Herbold v.K. hatte 1629 als Leutnant in einem münsterschen Truppenteil in Ungarn gegen die Türken gekämpf (1). Gemäß seinem Testament wurde Otto von Schade, ein Sohn seiner

Schwester Mechthild Judith, sein Erbe.

Otto von Schade verheiratet mit Sybille Adelheide von Schade geb. von Landegge hatte eine einzige Tochter, nachdem ihnen zwei Söhne gestorben waren.

Diese Tochter Sophie Johanna Charlotte heiratete im April 1741 den Georg Wilhelm von Frydag zu Gödens aus Ostfriesland (geb. 19.01.1712 in Aurich).

Sie starb bei der Geburt eines ersten Kindes, das ebenfalls verstarb, am 15.03.1742.

Daher erbte Georg Wilhelm von Frydag ihre Güter einschließlich Gut Altenoythe.

Georg Wilhelm von Frydag heiratete ein zweites Mal, nämlich eine von Münchhausen zu Bodenwerder. (3)

16.2       Das Wappen der von Frydags.

Das Foto wurde in der Ahrensburg auf Ösel (Estland) aufgenommen. Ein Zweig der v. Frydags war mit dem Deutschen Orden dorthin gesiedelt. Foto: Theo Rohjans

Eine leibliche Verwandtschaft der Familien von Frydag und der Familie derer von K. besteht also nicht.

1766 wurde zunächst das Jagdhaus verkauft. Hierbei handelt es sich um die alte Burg selbst. Siehe dazu den Artikel „Neues von den Burgen und Gräften“ in diesem Heft.

1775 wurde der Ziegelhof in Bösel von Georg Wilhelm von Frydag für 1030 Taler an H. Preut, Thüle verkauft.

1782 wurde dann das restliche Gut mit allen Rechten zerstückelt und an H. Lücking verkauft, ausgenommen 18 ha Wiesengrund und die Einnahmen in Garrel, dem Garreler Zehnten, der mit

21000 Reichstaler Gold an die Eingesessenen abgelöst wurde.

Nach dem „Konkurs“ des H. Lücking ging der Hof an

-          den Amtmann Bartel

-          den Landgerichtsassessor Pancratz und

-          den Bürgermeister Wreesmann (damals wohnhaft Friesoythe, Lange Str. 4)

1795 wurde die Aumühle vom Sohn des Georg Wilhelm von Frydag, Heinrich Wilhelm von Frydag an den vorherigen Pächter Niehaus, genannt Aumüller für 2750 Taler verkauft.

1825 löste Heinrich Anton Josef Wreesmann seine beiden Mitkäufer ab und errichtete alsbald einen, von einem zwischen 1796 und der Markenteilung angelegten Wasserzug gespeisten, großzügigen Grabenanlage umgebenen, neuen Gutshof, der im Jahre 1945 bis auf einen Stall niederbrannte. Die 18 ha Wiesen, die Georg Wilhelm von Frydag behalten hatte, verkaufte Haro von Frydag 1926 an Louis Wreesmann. Haro von Frydag soll sich kurz darauf mit einer Pistole das Leben genommen haben.

16.3   Die Grundbucheintragung von 1926 im Grundbuch von Altenoythe

1830 wird Hermann Schumacher als Ankäufer bzw. Besitzer ((4) Seite 22 Mitte) des alten Haupthofes (heute Duen) als Besitzer der Burg genannt.

   

 

 

 

 

Theo Rohjans

(1)     „Adel auf dem Lande“ Beitrag von Dr. Christian Hoffmann Hsg.: Heike Düselder, Cloppenburg 2004

(2)     Oldenburgische Familienkunde, Peter Zimmermann 1991 Heft 1 S. 366

(3)     C. H. Nieberding „Geschichte des ehemaligen Niederstifts Münster“, Vechta 1841

(4)     Karl Willoh „Geschichte der Katholischen Pfarreinen im Herzogtum Oldenburg“, Vechta 1898 4. Band

Dez 072014

Die Gräfte

Die Gräfte

Im Standartwerk über das Oldenburger Münsterland von Dr. Carl Ludwig Niemann aus dem Jahr 1889 „Das Oldenburgische Münsterland in seiner geschichtlichen Entwicklung“ heißt es auf Seite 143: Die Altenoyther Burg „soll ursprünglich an dem Meierhofe gelegen haben, wurde dann später aber weiter östlich verlegt, dahin wo jetzt die Wreesmannsche Haus steht.“

Da der Hof Wreesmann aber eindeutig nördlich der alten Burg liegt, lag es nahe, auch mal die ehemalige Gräfte als möglichen „neuen“ Standort der Burg zu untersuchen.

Bis zur Einrichtung der Caritas-Kindertagesstätte im Jahre 1969 existierte die Gräfte noch. Vielen ist die Gräfte noch als als ideale “Schöwelstrecke“ in Erinnerung. Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre fehlte aber noch das Gefühl für erhaltenswerte Natur- und Baudenkmäler.

13.1                   13.2

Gemeinde Altenoythe Flur XIV 1838   OH Altenoythe Flur 14 1838       Die Gräfte

Kartenausschnitt Markenteilung 1823

13.3  So wurde damals die Gräfte zugeschüttet und auch der angrenzende „Spieker“ (das kleine Gebäude am Gräftenbogen) abgerissen.

Er hatte bis dahin als Versammlungs- und Aufenthaltsraum für Jugendliche gedient.

Nach Ansicht des Burgenexperten Dirk Zoller handelt es sich bei der Gräfte nicht um einen Burggraben, da die Ausführung des Grabens zu exakt rechteckig und für einen Burggraben

auch recht schmal geraten ist. Die Art des Grabens spräche da schon eher für den Teil eines Schanzgrabens. Eine Schanze ist aber in der Altenoyther Geschichte nirgends erwähnt auch

wenn ein solcher Schanzgraben im Zusammenhang mit der Schlacht von Altenoythe im 30-jährigen Krieg durchaus Sinn hätte machen können.

Einige Wahrscheinlichkeit spricht aber dafür, dass die Gräfte ganz einfach als Schutz des zum Pastorenhof gehörenden großen Pastorengartens gegen das freilaufende Vieh errichtet

wurde.(Siehe dazu auch  Beitrag  in dieser Homepage “Alt-Altenoythe” Karte Kirchhof; hier wird die Fläche als “Alter Weibergarten” bezeichnet.)

In früheren Zeiten wurden die Schweine im Herbst in die Eichenwälder getrieben, damit sie sich dort von den Eicheln ernähren konnten. Pastors Busch ist ja auch heute noch ein

Eichenwald.

Endgültige Sicherheit könnte man nur durch eine Grabung erhalten.

 

     Theo Rohjans

Jun 032014

Kobrincksche Hügel

Der Kobrinksche Hügel

1. Das Kreuz

2. Altenoythe und seine Einwohner

3. Hünengräber in Altenoythe

4. Gogerichtstätten in Altenoythe

5. Das Grab der Mansfelder

6. Ein prähistorischer fund am Kalvarienberg

7. Fotos vom Kobrinkschen Hügel im Vergleich

8. Der Zeitungsartikel von 1889

Bild (170)  Artikel bitte anklicken

 

 

NWZ vom 28. Juni 1985. Sonderseite zum Altenoyther Schützenfest.

1. Das Kreuz, die Mansfelder und eine Entdeckung

Kobrinksche Hügel

Kobrinksche Hügel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Kobrincksche Hügel, im Volksmund auch “Kalvarienberg”genannt, mit der großen alten Linde stellt den Hintergrund zu alten Sagen dar. Um die Jahrhundertwende wurden hier aber auch tatsächlich wissenschaftliche Funde gemacht.

Näheres zur Überlieferung , daß hier 150 “Mansfelder” Soldaten im einem Massengrab beerdigt liegen sollen siehe unter Seite “Geschichte.”

Berg1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Kobrincksche Kreuz lag im Jahre 1792 wie man sieht noch östlich der Straße.

 

Strickmann3

 

 

 

 

 

 

Strickmann_Forts.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Altenoythe und seine Einwohner

Am Wege von Friesoythe nach Altenoythe steht auf einem Hügel ein Kreuz, das von einer starken uralten Linde beschattet wird. Hier soll sich der “erste Altenoyther” niedergelassen haben. Auf der Suche nach einem Wohnplatz durchstreifte er die Wildnisse unseres Nordens, kam hierher und fand den Ort paradiesisch schön und schlug hier seinen Wohnsitz auf. So entstand Altenoythe.

Soweit die Sage – Wie in jeder Sage ist auch hierin ein Teil Wahrheit oder Überlieferung enthalten. So war Altenoythe – früher Oythe- in alter Zeit der Hauptort im Siedlungsraum, an dem sich die Einwohner des gesamten Gebietes auf einem “Thing-Platz” trafen, um zu beraten. Zur Zeit der Christianisierung wurden Kirchen bevorzugt an solchen Stellen erbaut, da sich die Menschen gewohntermaßen hier wieder treffen konnten

(Aus Dit un Dat Nr.2)

 

3. Hünengräber in Altenoythe

“Einst lebten in unserer Heimat vier Hünen. Einer in Altenoythe, einer bei der Ziegelei einer in Bösel bei den Hünensteinen und einer in Thüle. Die Vier hatten einen gemeinsamten Backofen, der bei der Hütte des Thüler Hünen stand. Über die Feuerung des Ofens kam es zu Zank und Streit. Beim Kampf wurde ein Hüne erschlagen.” Soweit die Sage.

Die Sage gibt vier Stellen an, an denen “Hünen” also Riesen wohnten. Nur von Hünen konnte man sich vorstellen, dass sie große und schwere Steine zu Hünengräbern aufschichten konnten. (Wahrscheinlich wurden jedoch von den Erbauern sogenannte Trägersteine mit dünnen Baumstämmen, wie mit Brechstangen an ihre Plätze gerollt, mit Sand aufgefüllt und über die Schräge auf die gleiche Art Decksteine geschoben.)

Bei den erwähnten drei Stellen außerhalb Altenoythes, handelt es sich um den Kronsberg, um die ehemalige Ziegelei Meyerkord und Vordersten Thüle. Von Heinrich Schulte in “Die Urpfarre Oythe” erfahren wir auch die genaue Lage der Hünengräber in Altenoythe:

“Urnen sind ebenfalls am Hügel mit der Linde links an der Straße Friesoythe- Edewecht in Flur XIV Parzelle 336/69 “Kobrinks Berg” genannt, nahe der Kirche in Altenoythe.

Theo Rohjans (Aus Dit un Dat Nr. 4, 1992)

 

4. Gogerichtsstätten in Altenoythe

Landwirtschaftrat Schulte berichtet 1936 in den Heimatblättern, einer Beilage zum Oldenburger Volksblatt, Vechta über “Alte Gerichtsplätze”. Diese Artikel sind in der Heimatbibliothek Vechta, deren Leitung Rektor a.d. Franz Hellbernd innehat, einzusehen.

Auf der Wörde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schulte schreibt bereits 1932 über das Grundstück zwischen Elsen und Schlömer, auf dem sich heute unter anderen auch die Raiffeisen-Genossenschaft befindet :

“Der Flurname der Parzelle… heißt “up dei Wörde”. Dieser Platz liegt noch heute frei und kündet somit an, dass man dieses Grundstück aus gewissen Gründen nicht mit Gebäuden besetzten wollte. Da die Flurnamenforschung die “Wörden” vielfach als Gerichtsstätten aus der heidnischen Zeit ansieht, es wird dieser Platz somit ein alter Gerichtsplatz sein. “

Weiter schreibt Schulte zu dem Thema “In altsächsischer Zeit gehörte der Besitz… zum Lerigau. Das oberste Gericht des Lerigaus war das Gogericht auf dem Desum bei Emstek…. auch aus hiesiger Gegend deutet die Sage darauf hin, dass über Oythe den Totenweg entlang an Bösel vorbei in Richtung Alhorn der Weg geführt hat zum Desum und zur Hauptkultstätte in der Ahlhorner Heide. “

Nach “Nieberding Band III” musste Oythe (später Friesoythe) nach einer Urkunde von 1320 jährlich 12 Eimer Butter an das Gaugericht auf dem Desum entrichten. Die Gaue waren in Hundschafen eingeteilt. Laut Karl Willoh war Oythe so eine Hundschaft oder Hundertschaft. Schulte führt weiter aus : Der wichtigste Platz der Hundschaft war der Gerichts- oder Thingplatz. “Diese Gerichtsstätten auch Malstätten genannt, lagen in unmittelbarer Nähe des Hunos. (Mann an der Spitze der Hundschaft). Auf oder in der Nähe dieser Malstätte entstanden im Allgemeinen die ersten christlichen Kirchen. In der Mitte der Malstätte befand sich das Mal und zwar ursprünglich eine Eiche. Später fand sich auch statt einer Eiche eine Buche, Linde oder auch eine Birke vor. In den Bäumen wurde das Malkreuz eingeschlagen. Der Platz war mit Haselsträuchern oder Haseldornen umzäumt. Unstreitig ist Altenoythe als Sitz des Hundschaftsgerichts für einen großen Teil des hiesigen Bezirkes.”

Kreuz3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hieraus dürfte zu folgen sein, dass das alte Hundschafsgericht sich über dem Bezirk des späteren Kirchspiels erstreckt hat.

(Aus Dit un Dat Nr. 9)

 

 

5. Das Grab der Mansfelder

Am Samstag, den 24. Februar 1996 veröffentlichte Heinz Strickmann, Heimatforscher und „Chef vom Dienst“ bei der Münsterländischen Tageszeitung in der Wochenendbeilage „Bi us to Hus“ den Artikel „Wurde 1889 durch Zufall in Altenoythe Grab der getöteten Mansfelder entdeckt?“- Massengrab aus dem 30jährigen Krieg erinnert an „Weihnachtsschlacht.“ –

In diesem Artikel veröffentlichte Heinz Strickmann den ersten Teil eines am 20. September 1889 in der Vechtaer Zeitung (der Vorgängerzeitung der Oldenburgischen Volkszeitung) erschienen Artikels aus Altenoythe. Da mir nur der erste Teil vorlag, sandte mir Hubert Kreke, der heutige Chef vom Dienst der Münsterländischen Tageszeitung, auf meine Bitte den zweiten Teil vom Samstag, den 2. März 1996 zu.

Auf telefonische Anfrage bei Frau Christina Arkenau in der Redaktion der Oldenburgischen Volkszeitung in Vechta erhielt ich dann sogar eine Kopie (auf Micro-fitch) des Originalartikels vom 20. September 1889, der seinerzeit unter der Rubrik „Locales und Provinzielles“ erschienen war.

Leider konnten mir weder Frau Arkenau noch Herr Kreke etwas über den Verfasser des Artikels mitteilen. Auch über den im Artikel erwähnten „Nestor“, was in diesem Zusammenhang wohl so viel wie „anerkannter Fachmann und Förderer“ heißt, konnte man mir keinerlei Hinweise geben.

Es sei damals Ende des neunzehnten Jahrhunderts jedoch weitverbreitet und üblich gewesen, dass der Hauptlehrer des Ortes Mitteilungen an die Zeitungen schickte.

Seit 1880 war in Altenoythe Hauptlehrer Engelke im Amt. Im Amt als Pastor war seit 1879 Pastor Karl Niemöller, der gebürtig aus Vechta stammte. Vikar in Altenoythe war von 1885 bis 1892 der spätere Lohner Pastor und Heimatforscher ( „Dei Müse van Aite“) Dr. Ludwig Averdam. Averdam stammte ebenfalls aus Vechta vom Hof Stukenborg.

Er machte zahlreiche prähistorische Funde in Altenoythe (siehe Dit un Dat Heft Nr. 4 Seite 34) und ließ diese 1890 im naturhistorischen Museum Oldenburg katalogisieren.

Bemerkung: Der alte Weg von dem im Artikel die Rede ist, verlief nicht wie heute östlich (eschseitig) sondern westlich vom Kobrinkschen Hügel.

6. Ein prähistorischer Fund am Kalvarienberg

 

Heinrich Schulte berichtet in „ Die Urpfarre Oythe“ auf Seite 16 3. Absatz : „ Urnen sind ebenfalls am Hügel mit der Linde links an der Straße Friesoythe-Edewecht in Flur XIV Parzelle 336/69 Kobrinks Berg genannt, nahe der Kirche in Altenoythe gefunden (…worden).

Leider wird nichts über den Verbleib der Urnen gesagt.

Offensichtlich handelt es sich aber bei den Urnen um Funde aus einem bronzezeitlichen (1800-800 v. Chr.) Hügelgrab. Damit kommt dem Kobrinkschen Hügel auch eine außer- gewöhnliche prähistorische Bedeutung zu.

 

7. Fotos vom Kobrinkschen Hügel im Vergleich

Kreuz3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf diesem Foto aus dem Jahr 1932 aus der Beilage „Volkstum und Landschaft“ (siehe auch Dit un Dat Nr. 9 vom Dez. 1997) zur „Münsterländischen Tageszeitung“ ist der Corpus , der Mitte Juni diesen Jahres bei der Anlage einer Kopfsteinplasterung auf dem Kobrinkschen Hügel von Hermann Pundt und Werner Speckmann knapp unterhalb der Oberfläche gefunden wurde, zu sehen. Dieser Corpus ist z. Zt. in der Dreifaltigkeitskirche ausgestellt.

 

4.2

 

 

 

 

 

 

 

Nordwestzeitung vom 1. August 2013 . Foto R. Kramer.

 

 

4.5

 

 

 

 

 

 

 

Auch auf diesem Bild aus „Volkstum und Landschaft“ Nr. 41 vom September 1957 ist der „alte“ wiedergefundene Corpus an der dunklen Haartracht, dem Lendentuch mit dem Knoten an der rechten Seite und an der gesamten Köperhaltung zu erkennen. Das folgende Foto ist einem ganzseitigen Bericht (T. Rohjans) über den 30-jährigen Krieg in Altenoythe entnommen. Zu sehen ist der „helle“, unbemalte noch unbeschädigte Corpus wie er bis vor einigen Jahren auf dem Hügel vor der  Genossenschaft hing.

 

4.3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Foto aus dem Bericht vom 13. November 1993 aus der Münsterlandischen Tageszeitung (T. Rohjans)

Im Jahr 1957 hing hier noch die „alte“, jetzt wiedergefundene Christusfigur.

Theo Rohjans

8. Hier nun der Artikel „Ein rätselhafter Fund“ vom 20. September 1889 aus der Vechtaer Zeitung:

 

4.6

4.7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mrz 222014

Kriegerdenkmal

1. Das Kriegerdenkmal

2. Die Renovierung im Jahr 2000

 

1. Das Altenoyther Kriegerdenkmal

Anders als in den umliegenden Gemeinden, hat das Altenoyther Kriegerdenkmal die Form einer Kapelle und ist von einer parkähnlichen Anlage umgeben. Die beiden Eichenbäume neben dem Denkmal gehörten zu der “Eichenallee” die ehemals links und rechts der “Hauptstraße” standen und Ende der Sechziger Jahre gefällt wurden. Gepflanzt worden waren die Eichen Anfang des Jahrhunderts. Der Vater des langjährigen Altenoyther Küsters Josef Brand, selbst Küster, hatte sich als junger Mann einen Nebenverdienst gesucht.

Weiterlesen…

Mrz 222014

Alt-Altenoythe

1. Altenoythe : der Ortsteil Kirchhof auf alten Karten

2. Die Vikarie

3. Die ältesten Karten von Altenoythe und Umgebung

 

 

 

 

 

1. Ortsteil Kirchhof, alte Karten 

19

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte Kirchhof aus “200 Jahre Pirgo, Chronik, 2014″ Seite 140 mit handschriftlichen Eintragungen teils vor 1931 teils nach 1970.

Bild (89)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild (77)

 

 

 

 

 

 

 

 

Schule, Kirchmauer, Gaststätte von Uchtrup

Das Foto wurde im April 1934 im “Volkstum und Landschaft” auf Seite 25 abgedruckt

Bild (171)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeichnung mit ähnlichem Motiv wie Foto oben.

 

Bild (133)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gaststätte von Uchtrup

Münsterländische Tageszeitung Samstag, 2. März 1996, Heinz Strickmann Wochenendjournal “Bi us to Hus”

 

 

Bild (86)

 

 

 

 

 

 

 

 

Kirchweg heute Vitusstraße Doppelheuerhaus Duen

Kalender des H.V. Altenoythe 2007

Bild (135)

 

 

 

 

 

 

Foto bzw. Repro Deeken erschienen 1986 (vermtl. “Volkstum und Landschaft”)

Die gleichen Doppelheuerhäuser wie oben (Eichenbäume gefällt)

Bild (181)

 

 

 

 

 

 

Bild (182)

 

 

 

 

 

 

Aus Dit un Dat Nr. 5 1993. Aus einem Beitrag von Th. Rohjans

Bild (122)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heuershauser in Altenoythe      Foto Jos. Imsieke, Cloppenburg

Aus “Volkstum und Landschaft” Juni 1936  5.Folge

 

 

Bild (169)

 

 

 

 

 

 

 

 

NWZ vom 28. Juni 1985. Sonderseite zum Altenoyther Schützenfest.

Der “Alte Adam” Riege (-Wolfstange). Das Bild hing im Flur der Gaststätte Brand-Meyer.

 

Bild (87)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gastwirtschaft Kock Kirchweg heute Vitusstraße lt Kalender des Heimatverein von 1997 “um 1900″

Im Hintergrund Kirche, Durchgang durch Kirchenmauer sowie die Vorgänger-Gaststätte von Uchtrup

 

 

 

Bild (82)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Postkarte Caritas Bildungsstätte Luftbild W. Abraham, Bremen. 70er Jahre.

 

 

2. Die Vikarie

Bild (76)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein seltenes Foto der Vikarie. Im Vordergrund Jahrgang 1924/25.  Siehe Dit un Dat Nr.7 1995

Später wurde etwa an gleicher Stelle ein Wohnhaus für Kaplan Benning (heute Caritas) errichtet.

Die Vikarie  mit Stallgebäude (abgebrannt 14.4.1945)

Die Vikarie wurde lt. Grabseininschrift von der Wtw. Speckmann gestiftet

 

 

3. Die ältesten historischen Karten von Altenoythe und Umgebung

 

18.1.png

 

 

 

 

 

 

 

1645 Willem und Joan Bleau Monateriensis Episcopatus

18.2
Christian`s Grooten Weserraum 1573 Grafschaft Oldenburg und späteres Südoldenburg

 

 

18.3

 

 

 

 
Grafschaft Oldenburg 1584 Michaellis Laurentis

 

 

 

18.4

 

 

 
Niederstift Münster Schrot 1579

 

 

 

18.5

 

 

 

 

 

 

 

 

1616 Joan Gigas Episcopatus Monasteriensis

 

 

 

18.6

 

 

 

 
Herzogtum Oldenburg 1763 Johann Wilhelm Anton Hunrichs
Zusammengestellt von
Theo Rohjans

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