Mrz 222014

Kriegerdenkmal

1. Das Kriegerdenkmal

2. Die Renovierung im Jahr 2000

 

1. Das Altenoyther Kriegerdenkmal

Anders als in den umliegenden Gemeinden, hat das Altenoyther Kriegerdenkmal die Form einer Kapelle und ist von einer parkähnlichen Anlage umgeben. Die beiden Eichenbäume neben dem Denkmal gehörten zu der “Eichenallee” die ehemals links und rechts der “Hauptstraße” standen und Ende der Sechziger Jahre gefällt wurden. Gepflanzt worden waren die Eichen Anfang des Jahrhunderts. Der Vater des langjährigen Altenoyther Küsters Josef Brand, selbst Küster, hatte sich als junger Mann einen Nebenverdienst gesucht.

Wie ist die recht großzügige Anlage und das Kriegerdenkmal nun entstanden? Bernd Lübbers hat im Archiv bei der Stadt Friesoythe und beim Katasteramt nachgeforscht und speziell für diesen Bericht die abgebildeteten Unterlagen und Karten besorgt.

Auf der Flurkarte von 1938 ist gut zu erkennen, wie durch die Straßenbegradigung die Anlage in seiner heutigen Form und Größe entstanden ist. Diese Straßenkurven wurden im Volksmund “Brandsche Kurven” nach dem damals verantwortlichen Minister genannt.

Die Grünanlage in ihrer neuen Form ist um das Jahr 1938 entstanden.

Bereits im Jahre 1922 hatte Gerhard Meinerling, der Großvater von Gerd Meinerling, Pirgo ein Flurstück der Gemeinde Altenoythe geschenkt. Er war Vorsitzender des Kriegerkameradschaftsvereins. Das Kriegerdenkmal ist von Friedrich Kreyenschmidt, dem Großvater von Erich Kreyenschmidt erbaut worden. Eine genaue Zeitangabe konnte dazu bislang nicht ermittelt werden, da die Unterlagen wohl sämtlich im Krieg vernichtet worden sind. Jedoch konnte Hermann Rohjans sich noch daran erinnern, daß er noch als Schüler den Entwurf der Kriegerstatue nach verschiedenen Vorlagen, die er von seinem Vater Theodor Rohjans erhalten hatte, gefertigt hatte.

Das Kriegerdenkmal hinter den beiden alten Eichenbäumen

Das Kriegerdenkmal hinter den beiden alten Eichenbäumen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kriegerdenkmal Grundstück

Kriegerdenkmal Grundstück

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Flurkarte mit dem "neuen" Straßenverlauf

Die Flurkarte mit dem “neuen” Straßenverlauf und den “Brandschen Kurven”

 

 

 

 

 

 

 

Das eigentliche Denkmal mit den Namen der Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges

Das eigentliche Denkmal mit den Namen der Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die fleißigen Spendensammler (1952)

Die fleißigen Spendensammler (1952)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kriegerdenkmal Helm

 

 

 

 

 

 

 

Die "Originalrechnung" für die Renovierung und Ergänzung des Denkmals 1953

Die “Originalrechnung” für die Renovierung und Ergänzung des Denkmals 1953

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Demnach muss das Denkmal Mitte der Zwanziger Jahre erbaut worden sein. Interessant auch der Verlauf der alten Straße, die aus Schotter bestanden hat mit seitlich der Straße verlaufenden Gräben.

Sie verlief direkt parallel vor Kreyenschmidt’s Haus hinter Wieborg- Burrichters altem Haus hinter dem Heiligenhäuschen. Im Juli 1952 wurde eine erfolgreiche Sammlung unternommen, um die geplante “Instandsetzung und Erweiterung” zu finanzieren (siehe Listen). Seitdem existiert das Kriegerdenkmal in seiner heutigen, zur Ruhe und Besinnung einladenden, Form.

( Unterlagen von Bernd Lübbers)

(T. Rohjans, Dit und Dat Nr. 6)

Richard Hardenberg berichtet über

 

2. Die Renovierung im Jahre 2000:

Nun ca. 50 Jahre nach der Renovierung bzw ca. 80 Jahre nach dem Bau des Gebäudes war eine Grundsanierung dringend notwendig.

Der Heimatverein nahm sich dieser Aufgabe an. Im Herbst 1999 wurden alle Vereinsvorstände, Vertreter der Stadt Friesoythe, sowie der Kirchengemeinde zur Bildung einer Interessengemeinschaft zur Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Kriegerdenkmals einladen.

Im Laufe der Versammlung wurde ein Team gewählt, bestehend aus den folgenden Personen: Heinrich Burrichter, Günter Emke, Richard Hardenberg, Hans Schnarhelt, Martin Themann und Hermann Wreesmann jun.

Im Januar 2000 wurde das Ehrenmal in Zusammenarbeit mit dem Altenoyther Architekten Hermann untersucht. Dabei wurden folgende Mängel aufgeführt:

Fassade: In diesem Bereichen starke Rissbildung, in den Giebelbereichen haben sich Steine gelöst. Die Mauerwerksverfugung ist stark beschädigt und teilweise nicht mehr vorhanden. Die Mauerwerksabdeckungen am gesamten Gebäude sind stark verwittert und bieten dem Regen ungehinderte Eintrittsmöglichkeiten, daher auch extreme Ausblühungen.

Dach: Betondachziegel sind stark verwittert, einige Firstpfannen fehlen. Die Holzkonstruktion ist völlig vermodert.

Innenraum: Zahlreiche Rissbildungen, das Sockelmauerwerk der Denkmalstatue, sowie der Fussboden sind instabil und Teile sacken ab, Die Inschriften müssen erneuert werden. Es wurde ein Kosten-Leistungsverzeichnis angelegt. Die ermittelten Kosten belaufen sich auf ca. 72.000,- DM. Sie beinhaltet die Renovierung des Gebäudes, die Schrifterneuerung, sowie die Neugestaltung der Außenanlage. Mit der Stadt Friesoythe, vertreten durch den ersten Stadtrat Dirk Vorlauf, wurde ein Finanzierungsplan aufgestellt und öffentliche Mittel wurden beantragt. Anfang Juni 2000 teilte die Stadt Friesoythe mit, dass noch Mittel für das Jahr 2000 zur Verfügung stehen, die Maßnahme aber dann bis Ende August fertiggestellt sein muss.

Daraufhin wurden die Maßnahme geteilt, das Gebäude sollte bis zu dem festgelegten Termin renoviert werden, die Neugestaltung der Außenanlage sollte jedoch erst im Winter 2000 bzw Frühjahr 2001 durchgeführt werden.

Um die Arbeiten beginnen zu können, musste der Eigenanteil den die Dorfgemeinschaft für das Gebäude aufzubringen hatte, bis zum 1. Juli auf das Konto der Stadt überwiesen werden. Deshalb wurde ein Spendenaufruf über die Presse, über die Kirchengemeinde, und durch gezielte Anschreiben gestartet.

Nachdem die Finanzierung gesichert war, konnte mit den Arbeiten begonnen werden.

Besonders danken wir dem Schützenverein für die Spende in Höhe von 5000DM, die beim Frühschoppen während des Schützenfestes gesammelt wurden. Zur Gemeindewoche Anfang September 2000 waren die Arbeiten am Gebäude, die ausschließlich von Handwerkern aus Altenoythe durchgeführt wurden, abgeschlossen.

(Dit un Dat Nr. 12)