Dez 082014

Die Kobrinks

1. Ursprung und Anfänge

2. Die Blütezeit

3. Das Ende der Kobrinks, Erbfolge und Verkauf

 

Die Kobrinks

Weithin bekannte Relikte der Altenoyther Kobrinks sind z.B. das Epitaph in der Vitus Kirche, der Kobrinksche Hügel -auch Kalvarienberg genannt- und die weithin bekannte Grabplatte aus Sandstein, die immer noch ungeschützt unter der Traufe neben der Sakristei steht, der Anna von Fikensholt geborene von Kobrink. Allgemein bekannt ist auch, dass die Ländereien der Kobrinks über die Familie von Frydag bei Vechta an den heutigen Gutsbesitzer Wreesmann gelangt sind. Aber wie kamen die Kobrinks nach Altenoythe und was gibt es Interessantes aus ihrer Familiengeschichte zu berichten?

1. Die Anfänge

In seinem Buch „ Geschichte des ehemaligen Niederstifts Münster“ Band 2 von 1841 schreibt C.H. Nieberding auf Seite 479: „Evert Kobrink … verkaufte um 1439 die Freseburg …und baute sich wahrscheinlich wieder in Altenoythe an. Sein Sohn Cord Kobrink ( auch Konrad genannt) scheint daselbst schon gewohnt zu haben, denn auf Servatius 1445 lieh er 50 Goldgulden vom Bürgermeister Meyborg zu Friesoythe.“(Anmerkung: gemeint ist die Burg in der Gemeinde Fresenburg bei Lathen). Bei Pfarrer Dr. C. L. Niemann in „ Das Oldenburgische Münsterland“ aus dem Jahr 1889 heißt es:

„Nachdem die feste Burg to Oite (gemeint ist Friesoythe) von den verbündeten Kriegern 1393 erobert und diese unter Münsterscher Herrschaft eine friedlichere Bestimmung erhalten hatte , wurde bald darauf in der Nähe derselben ein neuer herrschaftlicher Wohnsitz gegründet. Evert Cobrink … baute sich in der Nähe der alten Pfarrkirche Oite eine neue Burg.“ Evert Cobrink wird an anderer Stelle auch Eberhard Cobrink genannt. Der Name Kobrink taucht in verschiedener Schreibweise auf: Kobrink, Kobrinck, Koberingk, Kobring, Kohbring, Koberding, Kobrynck oder Cobrink.

Im Gegensatz zu diesen Angaben vermutet C. Hoffmann den Cord Kobrink als den Gründer des Gutes Altenoythe.

14.1

Die Kobrinksche Burg wurde also wahrscheinlich zwischen 1439 und 1445 erbaut. Peter Zimmermann schreibt über die Herkunft der Kobrinks in seinem Beitrag zur Oldenburgischen

Familienkunde Heft 1 auf Seite 339: „ Gleich mit den ersten urkundlichen Überlieferungen zu Beginn des 15. Jahrhunderts gehört die Familie zu reich begüterten Ministerialen mit der

Titulierung „Knappe“ im Raum Altenoythe und Vechta … wahrscheinlich ist an eine freie Herkunft mit dem Aufstieg in den Adelstand im 13./14. Jahrhundert zu denken. Am 25.01.1322

wird unter den Gütern, die der Ritter Justius de Sutholte seinen Enkeln, den Knappen Hermann und Johann vererbt hatte der Kobrinkhof zu Goldenstedt genannt.“ Ob die

Ministerialen tatsächlich von Anfang an völlig frei waren, ist fraglich, da sie als Bedienstete bei Hofe oder für den Hof tätig waren. Auf Grund Ihrer Verdienste und Fähigkeiten

erhielten sie von den Herrschaften die Güter, um hieraus für die Oberen Gewinn und Abgaben zu erzielen oder doch zumindest das Herrschaftsgebiet besser beherrschbar zu machen und sozusagen zu „durchdringen“. Ebenso wie in Goldenstedt gab es auch einen Hof Kobrinck im Kirchspiel Ostbevern (bei Warendorf), der an den Bischof in Osnabrück Abgaben (Lehen) zu leisten hatte. Der Name Kobrink kommt lt. C. Hoffmann in seinem Beitrag zu „Adel auf dem Lande“ Seite 213 von Ko= Kuh und Brink grüner Hügel also Kobrink: hügelige Kuhweide. Der erste persönliche urkundliche Nachweis über einen von Kobrink findet sich um 1371. Der Knappe, worunter man einen militärischer Bediensteten, nicht unbedingt den Helfer oder Gehilfen eines Ritters versteht, Burkhard von Kobrinck sagte am 12. Dezember 1371 im Auftrag eines Hermann von Bockraden (bei Ibbenbühren) der Stadt Osnabrück die Fehde an. Außerdem schenkte er urkundlich um 1377 das Erbe in Schmertheim der Kirche St. Andreas in Crappendorf (heute Cloppenburg). Damit taucht der Name Kobrink urkundlich zuerst im Süden des Amtes Cloppenburg auf.

Theo Rohjans

Fortsetzung folgt  

 

2. Teil : Die Blütezeit in Altenoythe

 

Zusammenfassung des ersten Teils: Die erste Erwähnung der Familie von Kobrink stammt aus dem Jahr 1322. Genannt wird ein Kobrinkscher Hof in Goldenstedt. In Altenoythe wird ur-kundlich zuerst Cord v.K. im Jahre 1445 genannt. In dieser Urkunde leiht er der Stadt Friesoythe 50 Goldgulden. Die Burg wurde zwischen 1439 und 1445 erbaut. Die Burgstelle befindet sich an der Grenze zwischen den Höfen Meyer und Duen.

Die K.s führen ebenso wie die Familie von Fikensolt , die Familie von Mansingen (bei Westerstede, wo die K.s ebenso Besitz hatten) und die Familie Wehlau zu Specken in Bad Zwischenahn dasselbe Wappen, die Pferdebremse (Pramme).

Das Gut besteht ursprünglich aus zwei Hofstellen (1) aus dem vormaligen Besitz der Tecklenburger, die 1398 von den verbündeten Bischöfen von Osnabrück und Münster besiegt wurden. Sie sind sogenannter Ministerialadel vom Hof des (besiegten) Grafen von Tecklenburg (2).

Die wichtigsten Mitglieder und Herren von Kobrink in Altenoythe sind:

Ewert v. K.   + in Altenoythe (vor 1470), verheiratet mit Elske von Schwenke (3)

Cord v. K.     Sohn von Ewert v. K. * in Altenoythe (lebte urkundlich erwähnt um 1445); + in Altenoythe (vor 1476),

verheiratet mit Nese von Voß

Rötger (I.) v. K.     lebte zu Beginn des 16. Jahrhunderts und ist 1550 bereits verstorben; verheiratet mit Elzabe (von Meinsdorf?)

Kaspar v. K.      Sohn von Rötger v. K. * in Altenoythe ca. 1510; + in Altenoythe ca. 1569; heiratete 1451 Margaretha von Schade zu Ihorst und Bakum

Rötger (II.) v. K.     Sohn von Kaspar v.K. * ca. 1550 in Altenoythe;   + um 1603; verheiratet ca. 1590 mit Margaretha von Reden.

Bernhard v. K.     Sohn von Rötger (II.) v. K.   * in Altenoythe ca. 1602; + in Altenoythe 30.4.1679; verheiratet 1650 mit Anna von Grothaus zu Meseburg. Sie brachte Besitz vom Gut Vehr in Essen/O. mit in die Ehe.

Eine weitere wichtige Person ist Anna v. K.. Sie war die Schwester von Kaspar v. K. und heiratete etwa 1535 den Cyriakus von Fikensolt. Dieser belagerte 1538 auf der Seite des Oldenburger Grafen die Stadt Vechta und war nach der Eroberung der Cloppenburger Burg zum Drosten von Clopp-penburg ernannt worden. Anna „überlebte“ ihren Mann und zog sich nach seinem Tod in die elterliche Burg in Altenoythe zurück. Sie wurde 1561 in Altenoythe beerdigt. Die Grabplatte ihrer Gruft steht neben der Sakristei der Vitus Kirche.

Ewert v. K. war Mitglied der Burgmannschaft in Vechta. Sein Sohn Cord hat durch Heirat das Lehen über die Güter derer von Voß erhalten.

Rötger (I.) v. K. war 1519 und 1520 Knappe. Aus diesen Jahren existiert jeweils eine Unterschrift.

15.1Unterschriften von Rötger von Kobrink 1519 und 1520 aus (1)

Am 21.10.1519 verkauft er den „Zehnten“ (d.h. seine jährlichen Einnahmen) von seinem Besitz in Mansie (Gemeinde Westerstede) an Graf Johann V. von Oldenburg. Die „Zehntgerechtigkeit“ (Recht zur Einnahme des Zehnten) wurde später zurückgekauft. Am 2.6. 1520 verkauft er dem Grafen Johann zwei Meyerhöfe zu Specken und Kayhausen (Gemeinde Bad Zwischenahn).

Sein Enkel, der ebenfalls Rötger hieß, „belehnte“ Höfe in Lathen, Werlte und Garrel. Im Jahre 1580 gehören der Familie v. K. unter anderem Höfe und Hofanteile in Nordermoor, in Bardenfleth, in Huntorf und in Moorhausen. In einer Liste sind um 1600 Einnahmen aus Vestrup, Schwichtel, Carum und Spreda aufgeführt.

Vertragliche Vereinbarungen gibt es über Höfe im Kirchspiel Cloppenburg, Krapendorf, Resthausen und Dwergte.

Es gehörten zu dieser Zeit 36 Bauernhöfe überwiegend in den Ämtern Cloppenburg und Vechta zum Gut, wovon 23 im Kirchspiel Altenoythe lagen.

Kaspar, der Bruder des Bernhard von Kobrink, wurde 1593 in Altenoythe geboren und starb am 7.4.1673 als Domherr in Lübeck, wo er von 1618 bis 1641 als Canonicus tätig war. Er ist im Lübecker Dom beerdigt. Neben seinem Bild sind 16 Ahnenwappen aufgeführt. Im hohen geistlichen Amt des Kaspar v. K. liegt vermutlich auch die Erklärung dafür, dass die Familie v. K. auch nach 1668 – der Verkündung der Rekatho-lisierung von der Kanzel in der Altenoyther Kirche – weiterhin lutherisch bzw. calvinistisch (Anna Judith v. K.) blieb.

Der Sohn von Rötger v. K. war Bernhard von Kobrink, unter dem das Gut eine weitere Fortsetzung der Blütezeit erlebte.

Er tut sich durch den Erwerb zahlreicher Wiesen, Äcker und Flächen, Ziegeleien und Mühlen in Altenoythe, Bösel und Friesoythe selbst in der Zeit des 30-jährigen Krieges hervor.

Er lässt 1641 die Wassermühle in Bösel (Aumühlen) wieder aufbauen. Sie war 1538 zerstört worden.

Die Wassermühle in Friesoythe kaufte Bernhard v. K. im Jahre 1640. Die Mühlen waren sichere Einnahmequellen, da es sich um sogenannte Zwangsmühlen handelte, d. h. die Bauern aus Altenoythe, Friesoythe, Barßel und Garrel waren verpflichtet, ihr Korn in Friesoythe mahlen zu lassen.

1638 kaufte Bernhard v. K. die Ziegelei in Bösel von der Stadt Friesoythe. Sie lag in der Nähe zu der bereits im Jahre 1604 für 1000 Reichstaler gekauften Ziegelei. In Oldenburg besaßen die K.s ein Haus in der Achternstrasse und in der 12.Rotte.

Er ließ 1644 die größte der drei Glocken im Altenoyther Kirchturm neu gießen. Die Umschrift lautete „ + Spes mea Christus. Bernhard von Kobrinck auff Oldenoytha Erbgesessen.“

Da er nach der Rekatholisierung lutherisch blieb, wurde er 1651 vom Pastor als Häretiker, als Ketzer bezeichnet. (1)

1663 ließ er in der Kirche eine 4,00 x 3,00 x 1,20 m große Gruft anlegen. Das Barockepitaph lässt er 1675 errichten.

15.2Allianzwappen Kobrink/ Grothaus. Ausschnitt aus dem Epitaph (1)

1679 wird er in seiner Gruft beigesetzt. Er ist der letzte Kobrink zu Altenoythe. Seine Frau Anna Judith stirbt im Jahre 1694.

Die Familie v. K. hatte stets durch gutes Wirtschaften und durch Heirat ihren Besitz vergrößern können. Andererseits hatten sie ihren Besitz nicht durch Erbschaft aufteilen müssen. So hatte Herbold, der Bruder von Rötger (II.), das Gut Fikensolt durch Kauf und der andere Bruder Otto das Gut Daren bei Vechta durch Einheirat erhalten.

In der nächsten Generation hatte Bernhard v. K. das Glück, dass sein Bruder Otto 1620 dann das Gut Daren bei Vechta erbte und sein Bruder Kaspar eine Stelle als Domherr in Lübeck (s.o.) erhielt.

So hatte die Familie es zu einigem Wohlstand gebracht. Im Jahre 1662 hatte die Familie v. K. neben zwei Knechten, zwei Mägden und zwei Jungen auch den Diener Johann Bischoff (4) als Hauspersonal.

Die v. K.s hatten einen Sitz im münsterschen Landtag, wozu unter anderem großer Gutsbesitz und der Besitz einer adeligen Burg Voraussetzung waren. In „ Die Geschichte der Stadt Friesoythe“ geht C. Hoffmann in seinem Beitrag davon aus, dass die Burg im 30-jährigen Krieg zerstört und „woanders“ wieder aufgebaut wurde. Diese Darstellung ist falsch, da die Burg auf der Meyerhofkarte von 1798 noch verzeichnet ist und das neue Gut Altenoythe mit Gutsgebäude und Gräben erst um 1830 bis ca. 1860 neu erbaut wurde. Da Bernhard v. K. erst spät die Anna von Grothaus heiratete und die Ehe ohne Nachkommen blieb, fällt das Gut Altenoythe nach dem Tod von Bernhard v. K. an den Darener Zweig der Familie. Damit war die aktive Zeit der von Kobrinks in Altenoythe beendet. Ab dem Jahr 1728 wurde das Gut von Daren bei Vechta aus verwaltet.

Theo Rohjans

(1)     Peter Zimmermann, „Die Familie von Kobrink im Oldenburgischen“ Oldenburger Familienkunde

(2)     C. Hoffmann, Beitrag in „Adel auf dem Lande“ Die Familie von Kobrink; C. Hoffmann, „Geschichte der Stadt Friesoythe“ S. 90,93

(3)     C.L. Niemann „Das Oldenburgische Münsterland“

(4)     Kirchspiel Altenoythe Einwohner-Register, Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V.

Fortsetzung folgt

 

3. Dritter und letzter Teil: Ende der Kobrinks in Altenoythe, Erbfolge und Verkauf

 

Zusammenfassung des ersten und zweiten Teils: Die erste Erwähnung der Familie von Kobrink stammt aus dem Jahr 1322. Genannt wird ein Kobrinkscher Hof in Goldenstedt. In Altenoythe wird urkundlich zuerst Cord v. K. im Jahre 1445 erwähnt. In dieser Urkunde leiht er der Stadt Friesoythe 50 Goldgulden. Die Burg der v. K.s wurde zwischen 1439 und 1445 erbaut. Die Burgstelle befindet sich an der Grenze zwischen dem Duen- und dem Meyerhof neben Meyers Busch.

Besonders erfolgreich wirtschafteten Röttger (II) v.K. (*ca 1550 + um 1603) und sein Sohn Bernhard (* ca. 1600 + 30.4.1679). Sie hatten Besitzungen nicht nur im Cloppenburger Land sondern auch im Ems- und Ammerland und besaßen neben zwei Wohnhäusern in Oldenburg Ziegeleien und Wassermühlen in Bösel und Friesoythe.

Anna v. K. , die Gemahlin von Zyriakus von Fikensholt, lebte nach dem Tod ihres Gemahlen auf dem Hof bzw. der Burg in Altenoythe und wurde 1561 unter der weithin bekannten Grabplatte beerdigt. Der Bruder von Bernhard v. K., Caspar v. K. war evangelischer Domherr zu Lübeck.

Bernhard v.K. hatte im Jahre 1663 vor dem Chor einen neuen Grabkeller anlegen lassen. 1644 hatte er, obwohl evangelisch, zur Wiederherstellung einer Glocke für die Vituskirche beigetragen. 1654 stellte er einen Kirchenstuhl in der Kirche auf. 1675 ließ er für sich und seine Frau das eindrucksvolle Epitaph, das noch heute zu bewundern ist, aufstellen. B. v. K. starb am 30. April 1679 und wurde in der von ihm neu angelegten Gruft beigesetzt. Seine Frau Anna Judith geb. von Grothaus wurde zum Jahresende 1693/94 ebenfalls dort beigesetzt.

Da die Ehe kinderlos geblieben war, gelangte das Altenoyther Stammhaus der Familie v. K. 1699 an den Neffen von Bernhard v.K., den Sohn seines Bruders Otto auf Gut Daren bei Vechta/Bakum, nämlich an Otto Kaspar v. K. (*1681).

Obwohl die Ehe des Bernhard v.K. kinderlos war, scheint es doch illegitime Nachkommen gegeben zu haben. (( 1 ) Seite 226)) So brachte eine Berka oder Berta Bischoff lt. Altenoyther Taufregister einen Sohn zur Welt. Ferner gab es einen Cord Röttcher v. K. . Dieser war Soldat und wohnte später unter dem bürgerlichen Familiennamen Röttcher in Edewecht.

16.1  Portrait des Otto Kaspar v. Kobrink (1626 – 1695),  Sohn des Bruders von Bernhard v. K.

Otto Kaspar v. K. starb 1695 und wurde in Bakum beerdigt.

Der zweitälteste Sohn von Otto Kaspar v. K., nämlich Bernhard Kaspar v. K., erhielt Altenoythe und Fikensholt.

Bernhard Kaspar v. K. studierte ab 1684 (2) an der Universität Groningen. Er blieb unverheiratet.

Zwischen 1702 und April 1704 ist der Rittmeister Bernhard Kaspar v. K. erschossen worden ((1) Seite 234).

Nach dem Tod des Rittmeisters wurde das Gut verpachtet. Caspar Herbold v. Kobrink, dem bereits das Gut Daren gehörte, übernahm als Erbe von seinem Bruder nun auch das Gut Altenoythe.

Bei der Familie derer v. K. blieb das gesamte Gut (einschließlich Altenoythe) bis 1728, als   nämlich Caspar Herbold v.K., als Letzter des Namens von Kobrink und ältester Sohn des Otto Kaspar v.

K (*5. Februar 1662 + 9 Januar 1728) im Alter von 67 Jahren , verheiratet, ohne Kinder in Osnabrück, während er auf dem Landtag war, verstarb.

Caspar Herbold v.K. hatte 1629 als Leutnant in einem münsterschen Truppenteil in Ungarn gegen die Türken gekämpf (1). Gemäß seinem Testament wurde Otto von Schade, ein Sohn seiner

Schwester Mechthild Judith, sein Erbe.

Otto von Schade verheiratet mit Sybille Adelheide von Schade geb. von Landegge hatte eine einzige Tochter, nachdem ihnen zwei Söhne gestorben waren.

Diese Tochter Sophie Johanna Charlotte heiratete im April 1741 den Georg Wilhelm von Frydag zu Gödens aus Ostfriesland (geb. 19.01.1712 in Aurich).

Sie starb bei der Geburt eines ersten Kindes, das ebenfalls verstarb, am 15.03.1742.

Daher erbte Georg Wilhelm von Frydag ihre Güter einschließlich Gut Altenoythe.

Georg Wilhelm von Frydag heiratete ein zweites Mal, nämlich eine von Münchhausen zu Bodenwerder. (3)

16.2       Das Wappen der von Frydags.

Das Foto wurde in der Ahrensburg auf Ösel (Estland) aufgenommen. Ein Zweig der v. Frydags war mit dem Deutschen Orden dorthin gesiedelt. Foto: Theo Rohjans

Eine leibliche Verwandtschaft der Familien von Frydag und der Familie derer von K. besteht also nicht.

1766 wurde zunächst das Jagdhaus verkauft. Hierbei handelt es sich um die alte Burg selbst. Siehe dazu den Artikel „Neues von den Burgen und Gräften“ in diesem Heft.

1775 wurde der Ziegelhof in Bösel von Georg Wilhelm von Frydag für 1030 Taler an H. Preut, Thüle verkauft.

1782 wurde dann das restliche Gut mit allen Rechten zerstückelt und an H. Lücking verkauft, ausgenommen 18 ha Wiesengrund und die Einnahmen in Garrel, dem Garreler Zehnten, der mit

21000 Reichstaler Gold an die Eingesessenen abgelöst wurde.

Nach dem „Konkurs“ des H. Lücking ging der Hof an

-          den Amtmann Bartel

-          den Landgerichtsassessor Pancratz und

-          den Bürgermeister Wreesmann (damals wohnhaft Friesoythe, Lange Str. 4)

1795 wurde die Aumühle vom Sohn des Georg Wilhelm von Frydag, Heinrich Wilhelm von Frydag an den vorherigen Pächter Niehaus, genannt Aumüller für 2750 Taler verkauft.

1825 löste Heinrich Anton Josef Wreesmann seine beiden Mitkäufer ab und errichtete alsbald einen, von einem zwischen 1796 und der Markenteilung angelegten Wasserzug gespeisten, großzügigen Grabenanlage umgebenen, neuen Gutshof, der im Jahre 1945 bis auf einen Stall niederbrannte. Die 18 ha Wiesen, die Georg Wilhelm von Frydag behalten hatte, verkaufte Haro von Frydag 1926 an Louis Wreesmann. Haro von Frydag soll sich kurz darauf mit einer Pistole das Leben genommen haben.

16.3   Die Grundbucheintragung von 1926 im Grundbuch von Altenoythe

1830 wird Hermann Schumacher als Ankäufer bzw. Besitzer ((4) Seite 22 Mitte) des alten Haupthofes (heute Duen) als Besitzer der Burg genannt.

   

 

 

 

 

Theo Rohjans

(1)     „Adel auf dem Lande“ Beitrag von Dr. Christian Hoffmann Hsg.: Heike Düselder, Cloppenburg 2004

(2)     Oldenburgische Familienkunde, Peter Zimmermann 1991 Heft 1 S. 366

(3)     C. H. Nieberding „Geschichte des ehemaligen Niederstifts Münster“, Vechta 1841

(4)     Karl Willoh „Geschichte der Katholischen Pfarreinen im Herzogtum Oldenburg“, Vechta 1898 4. Band