Dez 072014

Die Gräfte

Die Gräfte

Im Standartwerk über das Oldenburger Münsterland von Dr. Carl Ludwig Niemann aus dem Jahr 1889 „Das Oldenburgische Münsterland in seiner geschichtlichen Entwicklung“ heißt es auf Seite 143: Die Altenoyther Burg „soll ursprünglich an dem Meierhofe gelegen haben, wurde dann später aber weiter östlich verlegt, dahin wo jetzt die Wreesmannsche Haus steht.“

Da der Hof Wreesmann aber eindeutig nördlich der alten Burg liegt, lag es nahe, auch mal die ehemalige Gräfte als möglichen „neuen“ Standort der Burg zu untersuchen.

Bis zur Einrichtung der Caritas-Kindertagesstätte im Jahre 1969 existierte die Gräfte noch. Vielen ist die Gräfte noch als als ideale “Schöwelstrecke“ in Erinnerung. Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre fehlte aber noch das Gefühl für erhaltenswerte Natur- und Baudenkmäler.

13.1                   13.2

Gemeinde Altenoythe Flur XIV 1838   OH Altenoythe Flur 14 1838       Die Gräfte

Kartenausschnitt Markenteilung 1823

13.3  So wurde damals die Gräfte zugeschüttet und auch der angrenzende „Spieker“ (das kleine Gebäude am Gräftenbogen) abgerissen.

Er hatte bis dahin als Versammlungs- und Aufenthaltsraum für Jugendliche gedient.

Nach Ansicht des Burgenexperten Dirk Zoller handelt es sich bei der Gräfte nicht um einen Burggraben, da die Ausführung des Grabens zu exakt rechteckig und für einen Burggraben

auch recht schmal geraten ist. Die Art des Grabens spräche da schon eher für den Teil eines Schanzgrabens. Eine Schanze ist aber in der Altenoyther Geschichte nirgends erwähnt auch

wenn ein solcher Schanzgraben im Zusammenhang mit der Schlacht von Altenoythe im 30-jährigen Krieg durchaus Sinn hätte machen können.

Einige Wahrscheinlichkeit spricht aber dafür, dass die Gräfte ganz einfach als Schutz des zum Pastorenhof gehörenden großen Pastorengartens gegen das freilaufende Vieh errichtet

wurde.(Siehe dazu auch  Beitrag  in dieser Homepage “Alt-Altenoythe” Karte Kirchhof; hier wird die Fläche als “Alter Weibergarten” bezeichnet.)

In früheren Zeiten wurden die Schweine im Herbst in die Eichenwälder getrieben, damit sie sich dort von den Eicheln ernähren konnten. Pastors Busch ist ja auch heute noch ein

Eichenwald.

Endgültige Sicherheit könnte man nur durch eine Grabung erhalten.

 

     Theo Rohjans